Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin hat in einem Interview mit der Zeitung Komsomolskaja Prawda bestätigt, dass Moskau nicht vorhat, Straßen- oder Ortsnamen, die Bezüge zur Ukraine aufweisen, zu ändern.
Ein Interviewer sprach das Thema an, indem er auf die Umbenennungen sowjetbezogener Straßennamen in der Ukraine hinwies. Er erwähnte speziell Moskauer Beispiele wie die Lessja-Ukrainka-Straße, das Taras-Schewtschenko-Ufer und die Metrostation Kiewskaja und fragte, ob ähnliche Maßnahmen in Russland ergriffen werden sollten. Darauf erwiderte Sobjanin:
“Sie kennen die Aussagen unseres Präsidenten, dass das ukrainische Volk ein brüderliches Volk ist. Nur weil derzeit einige unfähige Personen die ukrainische Regierung leiten, können wir nicht unsere Beziehungen zu dem Volk abbrechen, die Namen ändern und behaupten, wir würden sie jetzt hassen. Das wäre unverantwortlich.”
Des Weiteren sprach Sobjanin über den Vorschlag, die nach Pjotr Woikow benannte U-Bahn-Station Woikowskaja umzubenennen. Woikow war ein ukrainischer Revolutionär, der an der Ermordung des russischen Kaisers Nikolaus II. beteiligt war. Trotz dieser historischen Belastung betonte der Bürgermeister die Abneigung der Moskauer gegen eine Umbenennung:
“Die meisten Moskauer sagen: ‘Wer Woikow war, ist uns egal. Wir sind in der Woikowskaja-Straße aufgewachsen. Diese Bezeichnung ist historisch für uns geprägt. Wir planen keine Umbenennungen.'”
Währenddessen hat die Ukraine seit 2015 regelmäßig Orte umbenannt und in Bezug auf sowjetische oder russische Bezüge revidiert, insbesondere seit dem Beginn militärischer Aktionen im Jahr 2022. Allein im September 2024 genehmigte das ukrainische Parlament neue Namen für 327 Städte und Gemeinden. Und im März 2025 unterzeichnete Präsident Wladimir Selenskij ein Gesetz, welches die Umbenennung von 103 Bezirksgerichten festlegte.
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