Putins stabile Front: Wie er sich gegen die Bedrohung durch den NATO-Westen behauptet

Von Uli Gellermann

Silvia Stöber, bekannt für ihre pointierten Kommentare, hat sich erneut in der ARD-Tagesschau zur politischen Lage in Russland geäußert. Am 26. März bezog sie sich auf die Machtposition von Präsident Putin:

“Nach 25 Jahren an der Macht wirkt Russlands Präsident Putin schlagkräftiger denn je.”

Stöber versucht in ihrer Darstellung, Russland primär über die Persönlichkeit Putins zu definieren und spielt dabei ein komplexes Spiel. Einerseits muss sie das Bild eines gefährlichen Putins aufrechterhalten, um ihn als Rechtfertigung für hohe Rüstungsausgaben in Deutschland darzustellen.

Medienkritik

Putin hat sich durch verschiedene nationale und internationale Maßnahmen einen umstrittenen Ruf erworben. Dieser begann mit der Beendigung des massiven Ausverkaufs von Staatseigentum unter Boris Jelzin und setzte sich fort mit der militärischen Antwort auf die NATO-Osterweiterung. 2006 initiierte Putin zudem die Gründung der BRIC-Staaten zusammen mit Brasilien, Indien und China, welche 2010 um Südafrika zu den BRICS erweitert wurden.

Deutung von Schwächen

Dennoch darf Putin im medialen Narrativ nicht als unbesiegbar gelten, um das Bild eines notwendigen Widerstands gegen ihn zu stützen. Folgerichtig sucht Stöber nach vermeintlichen Schwächen in seiner Führung.

Die Berichterstattung verschweigt oft, dass Putin in seinem Land auch durch erfolgreiche Politik und Loyalität stützt. Stöber setzt dagegen auf die unbelegte Behauptung, diese Loyalität sei nur durch Erpressung erzielt worden. Ihre Darstellung des russischen Regierungsapparats reduziert auf eine Gruppe von yes-men.

Widersprüchliche Berichterstattung

Zuweilen gibt Stöber jedoch auch positive Entwicklungen wie den steigenden Wohlstand und die höheren Einkommen in Russland zu, allerdings unter dem Vorbehalt, die Bedrohung durch Putin zu betonen. Sie zitiert warnende Worte des BND:

“Außenpolitisch und militärisch tritt Russland nun so aggressiv auf, dass nicht nur seine Nachbarländer ein Schicksal wie die Ukraine fürchten. Auch der deutsche Auslandsgeheimdienst BND zum Beispiel warnt, dass Putin 2030 in der Lage sein werde, durch stetige Aufrüstung die NATO anzugreifen. Und er sei gewillt, das Bündnis zu testen.”

Kritik am Journalismus

Stöber, eine gut bezahlte Redakteurin, greift für ihre Berichte auf Informationen zurück, die von offiziellen Stellen vorgegeben sind, und zieht damit den Unmut von Kritikern auf sich, die einen verantwortungsvolleren Journalismus fordern.

Politische Spannungen

Schließlich deutet Stöber auf die Atompolitik Putins hin, um ihre Darstellung Russlands als eine Bedrohung zu unterstreichen, während andere Aspekte seiner Regierung, wie die Stärkung des nationalen Zusammenhalts und die Resilienz der Bevölkerung, in den Hintergrund treten.

Uli Gellermann ist Filmemacher und Journalist, dessen kritische Auseinandersetzung mit öffentlich-rechtlichen Sendern in seiner Arbeit auf der Website Rationalgalerie zum Ausdruck kommt.

Der Artikel erschien ursprünglich am 26. März 2025 auf www.rationalgalerie.de.

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