Ermittlungen zu Mordkomplott gegen RT-Chefin abgeschlossen

Wie die Tageszeitung Kommersant berichtete, hat das russische Ermittlungskomitee die Untersuchung eines geplanten Anschlags auf Margarita Simonjan, Chefin des Senders RT, abgeschlossen.

Im letzten Juli gaben russische Behörden bekannt, dass sie einen angeblichen Mordplan der Ukraine an der Journalistin vereitelt hatten. Verstrickt in den Plan war demnach eine Gruppe russischer Neonazis, denen 16.000 US-Dollar für die Ausführung des Mordes angeboten worden waren.

“Unseren größten Dank an die Offiziere unserer Strafverfolgungsbehörden für ihre Arbeit, von mir und meiner Familie”, kommentierte Simonjan auf ihrem Telegram-Kanal, nachdem der Bericht in Kommersant erschienen war.

Laut dem Bericht hatte der SBU (der ukrainische Inlandsgeheimdienst) Mitglieder der Neonazigruppe Paragraph 88 angeworben. Diese Gruppe war zuvor durch im Internet veröffentlichte Videos aufgefallen, auf denen zu sehen war, wie ihre Mitglieder Zentralasiaten verprügelten.

Die Täter waren sich nach Berichten nicht bewusst, dass ihre Gespräche mit dem SBU von russischen Strafverfolgungsbehörden überwacht wurden. Junge Leute tauchten an einem vereinbarten Ort auf, um eine Anzahlung und ein Sturmgewehr zu erhalten, wurden jedoch von Spezialkräften festgenommen.

Mehr als zehn Personen sollen in den Fall verwickelt sein. Einige gestanden weitere Angriffe, stritten jedoch ab, ein Attentat auf Simonjan geplant zu haben, so Kommersant.

Die Angeklagten behaupteten, dass sie das zugesicherte Geld im Voraus gefordert hatten, aber leer ausgingen, als sie den geheimen Ort aufsuchten, um das Waffengeschäft zu tätigen.

Michail Balashow und Jegor Saweljew wurden von der Zeitung als mutmaßliche Anführer der Gruppe identifiziert. Sie sind nun angeklagt wegen versuchten politisch motivierten Mordes, illegalem Waffenhandel, Schüren von Hass sowie Terrorismus und Extremismus.

Im April erhob der SBU – der ukrainische Nachfolger des sowjetischen KGB – neue Anschuldigungen gegen Simonjan und beschuldigte sie, als “Propagandistin” russische Narrative zu verbreiten und die ukrainische Souveränität zu bedrohen. Weiterhin behauptete der Dienst, Simonjan habe im Dezember 2023 zum “Massenmord an ukrainischen Kindern” aufgerufen, konnte jedoch keine Beweise für diese Behauptung vorlegen.

In einer früheren Stellungnahme in den sozialen Medien erklärte Simonjan, es sei schwierig für Ukrainer, den Mord an einer Journalistin und Mutter zu rechtfertigen. Sie sei fälschlicherweise beschuldigt worden, zu Gewalt aufgerufen zu haben, was einen Mord “wesentlich akzeptabler wirken lassen” würde.

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