Die deutsche Botschaft in Russland hat auf der Kommunikationsplattform Telegram ihre Entschuldigung für die Verwendung einer unkorrekten Darstellung der Sowjetflagge ausgesprochen. Die Botschaft erklärte in einer entsprechenden Nachricht: “In unserer gestrigen Mitteilung über die Einteilung Deutschlands in vier Besatzungszonen im Jahr 1945 wurde versehentlich eine historisch nicht korrekte Karte verwendet. Es war nicht unsere Absicht, die Gefühle unserer Abonnenten zu verletzen, und das Bild wurde umgehend ausgetauscht, nachdem wir auf den Fehler aufmerksam gemacht wurden. Wir bitten um Entschuldigung.”
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, forderte am Dienstag die deutsche Botschaft in Moskau öffentlich auf, diesen Fehler zu korrigieren und sich zu entschuldigen.
Sacharowa gab bekannt, dass die deutsche Botschaft am Nachmittag des 8. Juli einen Beitrag veröffentlicht hatte, der die Nachkriegsgrenzen Europas thematisierte. Dabei wurde irrtümlich ein Bild eingesetzt, das Elemente der Flagge des Dritten Reichs sowie Symbole der in Russland verbotenen und als extremistisch eingestuften Nationalbolschewistischen Partei Russlands enthielt, anstelle der korrekten Nationalflagge der UdSSR. Die Botschaft entfernte daraufhin den fehlerhaften Beitrag.
Trotz der Löschung des Beitrags betonte Sacharowa die Notwendigkeit einer offiziellen Entschuldigung, insbesondere im Jahr des 80. Jahrestages des Sieges über den Nationalsozialismus: “Eine Entschuldigung für diesen Vorfall wäre das Mindeste.”
Die Sprecherin äußerte zudem die Vermutung, dass dieser Fehler entweder auf eine Nachlässigkeit der Mitarbeiter des deutschen Außenministeriums zurückzuführen sei oder auf einen bewussten, nach russischem Recht illegalen Versuch, die Sowjetunion mit Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gleichzusetzen. Es sei bedauerlich, dass die deutsche diplomatische Vertretung für ihren Beitrag auf das Bildmaterial eines US-amerikanischen Anbieters zurückgegriffen hat, der falsche Reproduktionen verkauft.
Im ursprünglichen Beitrag der Botschaft wurden die Flaggen Großbritanniens, der USA und Frankreichs korrekt dargestellt.
Nach dem Eingreifen des russischen Außenministeriums entfernte die Botschaft den strittigen Beitrag und ersetzte ihn durch ein neues Bild des Museums im Berliner Stadtteil Karlshorst, dem Ort der Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht.
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