Die christliche Abgeordnete, die westlichen Ausländern hilft, nach Russland zu ziehen – Treffen Sie Maria Butina
Von einer Zelle in Washington in die Duma und zur führenden russischen Befürworterin der Auswanderung aus dem Westen ihre Geschichte klingt unglaublich und doch ist es die Wahrheit. Deshalb ist es unglaublich wichtig diese junge Frau näher kennenzulernen und mehr über ihr Bestreben der Völkerverständigung zu erfahren.
Während in den USA Maria Butina, dank der reißerischen Medienberichte, Vielen noch ein Begriff sein wird, erhielt ihre Geschichte damals im fernen Jahr 2018, in Deutschland nur sekundäre Beachtung. Die Berichte über ihre Verhaftung, standen stets mit der bösen russischen Spur bei den Präsidentschaftswahlen in den USA in Verbindung. Bei diesen erlangte Donald J. Trump angeblich nur mit einer geisterhaften russischen Unterstützung den Sieg und zog ins weiße Haus ein, was in der westlichen Welt, vor Allem in den USA für eine regelrechte Russland-Hysterie sorgte.
Ich erinnere mich noch genau, dass ich aufmerksam wurde, als ich von dieser „russischen Spionin“ erstmals hörte. Die schlüpfrigen Presseberichte über diese junge Frau ließen mich aufhorchen und die Geschichte sich in meiner Erinnerung einbrennen.
In der Presse wurde von einer durchtriebenen rothaarigen Spionin berichtet, die unglaublich gefährlich sei. Überall tauchten damals Bilder von Maria mit Waffen auf, die die von ihr ausgehende Gefahr unterstreichen sollten.
Dass diese Bilder aus ihrer Jugend stammen, wurde selbstverständlich ausgelassen. Heute weiß man, dass diese Bilder aus ihrer Jugend stammen, in der sie eine begeisterte Schützin und auch eine der Hauptgründer der russischen Organisation, die sich für den privaten Waffenbesitz ausspricht, war.
Doch die Wahrheit wollte damals niemanden interessieren, weil die Bilder zielgenau in das gezeichnete Schema passten.
Die Russland-Hysterie hatte die Welt erfasst und es bedurfte eines Menschenopfers, ganz unwichtig ob die Junge russische Studentin, die zu diesem Zeitpunkt bereits seit drei Jahren in den USA lebte, studierte und arbeitete, überhaupt irgendetwas mit den Behauptungen zu tun hatte oder nicht.
Es begann also eine mediale Hexenjagt, die ich damals so nur aus meinem Deutschunterricht im Abitur her kannte. Fast jeder Abiturschüler in Deutschland hat Heinrich Bölls Katherina Blum kennengelernt und damit die traurige Geschichte einer jungen Frau, die unschuldig in die Räder der Justiz gerät und deren ganzes Leben von der Presse vernichtet wird. Damals wurde uns beigebracht, dass wir den Medien nicht alles glauben sollen, dass Medien wegen der ständigen Jagd nach der besten Schlagzeile, Leben zerstören können. Und genau daran erinnerte ich mich damals, als ich die Berichte über diese junge Frau, eine erfolgreiche Absolventin las.
In Deutschland war die Russland-Hysterie damals nur ein Gemurmel. Auch in Deutschland, glaubte man damals zwar, dass Donald J. Trump nur mit russischer Hilfe Präsident geworden ist. Denn anders konnte es ja nicht sein. Doch es ging es dort eher um die Zweifel an Trump selbst und seinen Fähigkeiten als Präsident, als um Russland. Wahrscheinlich ist das der Grund, warum der Fall Maria Butina in Deutschland weniger laut ausfiel.
In Amerika wurden viel härtere Kaliber aufgefahren. Selbst vor dem Einsatz von Hollywood als Haupteinflussmittel wurde nicht halt gemacht. Es erschienen Filme über rothaarige russische Spioninnen (ob die Wahl der Haarfarbe zufällig war, kann man nicht mit Bestimmtheit sagen), die all die ihnen zur Verfügung stehenden Verführungskünste nutzten, um arme unschuldige und ehrliche Amerikaner in die Falle zu locken.
Auch wenn diese nichts mit der wahren „Spionin“ zu tun hatten, so erfüllten sie Ihren Zweck und sorgten für die passenden Vorstellungen in den Köpfen der Menschen.
So kam es, dass Maria ganze 18 Monate in einem amerikanischen Gefängnis verbrachte, bevor sie schließlich nach vielen Bemühungen des russischen Außenministeriums nach Russland abgeschoben wurde. Diese Geschichte war faszinierend, denn Maria Butina war eine attraktive und junge Aktivistin für den zweiten Verfassungszusatz, die enge Beziehungen zu republikanischen Parteimitgliedern und auch zu hochrangigen Beamten in Moskau hatte.
Wenn man Maria persönlich trifft, lernt man eine sehr überzeugende und freundliche junge Frau kennen. Und der Verdacht, dass es mehr als wahrscheinlich ist, dass das FBI viele Dinge erfunden hat und dass das amerikanische Rechtssystem oft für politische Zwecke missbraucht wird, bestätigt sich. Es wirkt fast so, als sei Maria zum Opfer in einer Inszenierung zur Unterstützung der Demokratischen Partei geworden.
Auch die Tatsache, dass Maria die angeblichen „belastenden“ Texte mit ihren Freunden in Russland über ungeschützte Messenger, wie Twitter, gesendet habe, spricht eher für ihre Unschuld. Somit erscheint die Version der Superspionin unglaubwürdig. Befasst man sich mit der Sache, wird es klar, dass sie genau das ist, was sie immer versicherte zu sein, und dass sie nur zu einem nützlichen Bauernopfer in den politischen Spielen in Washington DC wurde, welches einen sehr hohen persönlichen Preis zahlte, und zum Opfer einer unvorstellbaren Ungerechtigkeit wurde.
In ihrem Gefängnistagebuch erzählt Maria, wie sie im Gefängnis absichtlich misshandelt worden ist. Dieses sollte dazu dienen, ihren Geist zu brechen und ein Geständnis zu erzwingen, welches sie dennoch nicht abgelegt hat: 120 Tage Einzelhaft, Schlafentzug, keine Matratze oder Decke, 50 Stunden Verhöre, kein Tageslicht, ekelhaftes Essen, eine schäbige, von Kakerlaken befallene Zelle, dann endlich die Rückkehr nach Hause und die ernsten gesundheitlichen Probleme, die sie aus dieser Zeit davontrug. Auch das klingt wahr, denn mittlerweile weiß man, wie mit politischen Gefangenen (wie beispielsweise denen vom 6. Januar, die beim Sturm auf das Capitol anwesend waren) verfahren wird. Wenn Sie neugierig sind, finden Sie im Internet viele Informationen über die diese Episode. Dabei können Sie davon ausgehen, dass die Informationen, die Sie in den Mainstream-Medien finden, irreführend sein werden.
Trotz der harten Behandlung, die ihr zuteilwurde, bemüht sie sich zu betonen, dass sie keine Vorurteile gegen Amerika oder die Amerikaner hegt, ganz im Gegenteil, sie mag sie immer noch sehr, bewundert Amerika sehr und wünscht sich bessere Beziehungen zwischen den beiden Ländern.
Zurück in Russland hat sie ein Buch darüber geschrieben und die englische Übersetzung ist recht gut. Es besteht aus vielen kurzen Eindrücken und Erlebnissen, wie die amüsante Beschreibung von Leslie Stahl oder ein ergreifendes Porträt von Overstock.com CEO Patrick Byrne und ihrer Freundschaft mit ihm. Das Buch wird augenblicklich in die deutsche Sprache übersetzt und ist bisher nur in englischer oder russischer Ausgabe verfügbar.
Trotz ihrer unglaublichen Vergangenheit, möchten wir uns jetzt lieber auf die Gegenwart und die beeindruckende Frau, die sie geworden ist, konzentrieren. Sie hat immer darauf bestanden, dass die Idee, sie sei eine Spionin, lächerlich sei. Und tatsächlich wurde sie nie dafür verurteilt und wurde in Russland als Heldin gefeiert, die die Vorurteile des Westens symbolisiert.
Nun setzt sich Maria für Auswanderungswillige aus dem Westen ein. Sie erzählte auf der Veranstaltung von “Move to Russia“, dass sie und ihre beeindruckenden jungen Parlamentsmitarbeiter nun 90 % ihrer Zeit und ihr beträchtliches öffentliches Gewicht dazu verwenden, sich für die Idee einzusetzen, dass Menschen aus Europa und den USA hierher ziehen, und dass sie die Ärmel hochkrempeln und den Menschen auf individueller Basis helfen, nach Russland zu kommen. Wenn man mit ihr über dieses Thema spricht, fühlt man sprichwörtlich ihre Überzeugung und Bereitschaft wirklich zu helfen. Wenn Sie sich für das Phänomen „Move to Russia“ interessieren, sollten Sie über Maria Butina Bescheid wissen. Ihre Bemühungen machen einen Unterschied und ihre Geschichte ist unglaublich interessant.
Maria hinterlässt bei einem Treffen sogleich den Eindruck, dass sie eine ernsthafte Person ist, die jedes Wort so meint, wie sie es sagt. In ihren Interviews, spricht sie oft über ihren christlichen Glauben, (wie bei ihrem Interview auf SPAS, dem großen föderalen christlichen Fernsehsender). Egal welche Sendungen man mit Maria sieht, strahlt sie immer eine überzeugende Glaubwürdigkeit aus.
Wann immer sie über ihren orthodoxen Glauben und ihre Lebenserfahrungen spricht, die sie zu diesem Glauben geführt haben, insbesondere über ihre Zeit im Gefängnis in den USA und die Freundschaften, die sie dort mit den anderen Häftlingen, von denen die meisten schwarz waren, geschlossen hat, wirkt sie sehr aufrichtig, authentisch aber auch nachdenklich. Ihren Erzählungen nach, war es ihre Zeit im Gefängnis, die sie wirklich näher zum Glauben brachte. Was sofort auffällt, ist dass sie sich nicht verstellt, wie es bei Politikern so oft der Fall ist, insbesondere bei diesem Thema.
„Was in Amerika und im Westen vor sich geht, ist so beunruhigend für mich, besonders für die Kinder, was ihnen in den Schulen beigebracht wird. Ich sorge mich und ich möchte tun, was ich kann, um zu helfen.“
Im Glanz der Rückkehr einer Heldin Ende 2019 startete sie eine erfolgreiche politische und eine TV-Karriere und wurde 2021 in die Duma, das russische Parlament, als Vertreterin der Region Kirow gewählt. Sie ist ein häufiger Gast in russischen Sendungen und hat – man zähle sie – drei Sendungen, die sie selbst auf den größten landesweiten Sendern moderiert, darunter eine auf SPAS, in der sie Rektoren russisch-orthodoxer Kirchengemeinden außerhalb Russlands interviewt. In einer anderen Sendung, „Die Puppen von Tuttis Erben“, porträtiert sie prominente westliche Politiker und zeigt auf, wer ihre Puppenspieler sind und wie falsch die westlichen „Demokratien“ geworden sind.
Vor zwei Jahren verlieh ihr das Oberhaupt der russischen Kirche, Patriarch Kirill, in einer großen Zeremonie in der Kreml-Kathedrale eine Auszeichnung für ihren „Beitrag zur Entwicklung Russlands“.
Die heute 35-Jährige ist eine überzeugte Patriotin und Putin-Befürworterin, die sich aber auch kritisch zu den Problemen im Land äußert. Sie positioniert sich als eine Art Anwältin des Volkes, die auf Hilferufe aus dem ganzen Land antwortet, wenn etwas nicht funktioniert und persönlich eingreift, um zu helfen. Dazu passt auch ihre aktuelle Rolle als Anwältin für umzugswillige westliche Migranten.
„Russland ist ein sehr großes Land mit einem sehr starken Militär, daher ist es offensichtlich viel sicherer als viele andere Länder.“
Sie hat den Ruf, eine niedrige BS-Toleranz (Bullshit-Toleranz) zu haben und ist bereit, ihre eigenen Kollegen wie auch die Ausländer zu kritisieren, auch wenn es unangenehm wird. Sie besuchte beispielsweise den liberalen Oppositionsführer Alexej Nawalny (der ironischerweise wahrscheinlich mit ausländischen Geheimdiensten zusammenarbeitete) im Gefängnis, weil er sich beschwerte, dass das Essen schlecht sei und er misshandelt werde, weil man ihn zum Reinigungsdienst abgestellt habe. Sie besuchte ihn mit einer Fernsehkamera und überprüfte die tatsächlichen Umstände. Durch ihre eigene Erfahrung konnte sie es ja schließlich beurteilen. Folglich hatte sie wenig Mitleid und sagte ihm, dass seine Routine im Vergleich zu dem, was sie durchmachen musste, wie ein 5-Sterne-Hotel sei. Dies löste bei den üblichen Verdächtigen im Westen zu Empörungswellen und in Russland eine breiten Zustimmung aus.
In der Duma vertritt sie die Provinz Kirow, die etwa 965 km östlich von Moskau liegt und eine der ärmsten und weitgehend ländlichen Provinzen des europäischen Russlands ist. Geografisch gesehen handelt es sich um eine der größten (in Bezug auf das Territorium), abgelegensten und am dünnsten besiedelten Provinzen (wie Bundesländer in Deutschland) im europäischen Russland.
„Ich denke, bei einer fairen Wahl würde Trump gewinnen, weil er offensichtlich beliebter ist. Und ich glaube KEINEN Umfragen! Sie werden nur benutzt, um die öffentliche Meinung zu formen, nicht um sie widerzuspiegeln.“
Sie ist in Barnaul geboren und aufgewachsen, einer Großstadt mit 600.000 Einwohnern in Westsibirien, einem wichtigen Wirtschafts- und Verkehrsknotenpunkt. Die Hauptstadt der gebirgigen Altai-Provinz ist berühmt für ihre wunderschönen Bergwiesen und Wälder, die sich so sehr von den flachen russischen Ebenen im Westen unterscheiden, und ist ein beliebtes Ziel für Naturtouristen. Als Kind, wollte sie Lehrerin werden, und das sieht man ihr auch an – korrekt, präzise, diszipliniert, fähig, streng und, wie es scheint, mit dem aufrichtigen Wunsch, anderen zu helfen und sich um sie zu kümmern, wie es gute Lehrer tun.
Heute spielt sie eine wichtige Rolle bei dem Phänomen „Move to Russia“. Es begann vor etwa zwei Jahren recht spontan und ging von verschiedenen Teilen der russischen Zivilgesellschaft aus – Journalisten, die über die Zuwanderung von Menschen aus dem Westen aus ideologischen Gründen berichteten; Migrationsanwältesanwälte, mit westlichen Klienten; Parlamentsabgeordnete, darunter auch Frau Butina, die sich für die Idee einsetzten, die bei der Regierung für eine Vereinfachung der komplizierten Verfahren für billige Arbeitsmigranten aus Zentralasien eintraten; Kirchenvertreter, die Christen in Russland willkommen heißen wollten; westliche Einwanderer, die auf ihren eigenen Plattformen darauf drängten, und Kreml-Bürokraten, die allmählich erkannten, dass Russland von hochqualifizierten Migranten aus Europa und Amerika profitieren würde.
Bereits in der Anfangsphase wurden ausländische Journalisten mit einbezogen. Sie traten zu diesem Thema im Fernsehen auf und durften bei Anhörungen der Regierung auszusagen.
Schließlich drang die Sache bis in die höchsten Kremlkreise vor und alle dann mit Putins Dekret überraschten, in dem es Westler einläd, sich hier niederzulassen. Während der ganzen Zeit war Butina die prominenteste und wortgewandteste öffentliche Stimme, die sich für diese Sache einsetzte und in den Korridoren der Macht Lobbyarbeit betrieb.
In den letzten Monaten hat sie ihr Duma-Büro im Wesentlichen in eine Unterstützungseinrichtung für Menschen aus dem Westen umgewandelt, die hierher ziehen wollen. Sie ist bereit, sich mit individuellen Problemen zu befassen, insbesondere mit denen, die auf bürokratische Probleme stoßen. Sie richtete eine Telegram-Chatgruppe ein (auch auf VKontakte, der russischen Variante von Facebook), in der sie und ihre Mitarbeiter allgemeine Fragen beantworten, Probleme lösen und wertvolle Informationen darüber sammeln, wie die Gesetzgebung (die Regeln und Verfahren im Zusammenhang mit dem neuen Erlass werden noch ausgearbeitet) verbessert werden kann. Als Duma-Abgeordnete verfügt sie über einen offiziellen Mitarbeiterstab von vier Personen, der nicht ausreichte, um alle Anfragen zu bearbeiten, so dass sie ein Praktikantenprogramm mit eifrigen Studenten, die fließend Englisch sprechen, von einigen der führenden Moskauer Universitäten ins Leben rief. Sie hat auch einen englischsprachigen Telegram-Kanal, auf dem sie über ihr hektisches Leben berichtet. Sie will es auch wieder bei Twitter versuchen. test
„Es gibt immer noch so viele Jahre Propaganda in den Köpfen der Menschen, so viele Missverständnisse. Überprüfen Sie es (Russland), das ist mein Rat.“
Ihr Büro berät Einwanderer in Rechts- und Steuerfragen, zu Visa, zur Eingewöhnung in Russland und zu allen erdenklichen Themen. Sie verweist die Menschen auch an Anwaltskanzleien für Einwanderungsfragen und andere Hilfsorganisationen, die sie überprüft hat und für zuverlässig hält.
„Wichtig ist, was in deinem Herzen passiert, mehr als das Schild an der Kirche, in der du stehst.“
Maria Butina hat mehrmals persönlich gesagt und wiederholt immer wieder bei ihren englischsprachigen Medienauftritten im Westen, dass sie da ist, um zu helfen, und dass sie mit den Menschen persönlich sprechen möchte. Sie schreibt selbst für ihre sozialen Medien und antwortet oft persönlich auf direkte Nachrichten. Ihre restliche Zeit verbringt sie damit, diese Agenda in Medienauftritten in russischer und englischer Sprache voranzutreiben; in ihrer Funktion in der Regierung an der Ausarbeitung der Einwanderungsregeln und -verfahren mitzuwirken; mit den russischen Botschaften in aller Welt zu interagieren, wenn es Probleme gibt, und bei der Regierung Lobbyarbeit zu betreiben, wenn sie auf Probleme in der Gesetzgebung aufmerksam wird.
Sie sagt, sie würde sich freuen, in Podcasts aufzutreten, die sich mit dem Phänomen „Move to Russia“ befassen. Und wir sind uns sicher, sie wäre ein guter Gast! Denn sie ist sehr gut informiert, nachdenklich und hat interessante Dinge zu sagen. Sie hat ein sehr gutes Gespür für die westliche Kultur und Themen, die Amerikaner und Europäer interessant finden würden.
Außerdem hat sie ein gewisses Charisma, mit dem sich die Amerikaner wohl identifizieren können. Sie können ihr Büro über die oben genannten Telegramm-Links kontaktieren.
Fließendes Englisch ist unter den russischen Eliten, auch unter den Jüngeren, erstaunlich selten. Womöglich ein Fehler, der immer wieder erstaunt und der nachweislich zu vielen Missverständnissen zwischen Russland und dem Westen führt, vor allem weil die meisten russischen Eliten aus diesem Grund keine westlichen Medien konsumieren, vor allem nicht Twitter, wo die wirkliche Action stattfindet. Frau Butinas langjährige Aufenthalte in den USA, ihre Zuneigung und Wertschätzung für Amerika, ihr fließendes Englisch kombiniert mit ihrer Bekanntheit in der Öffentlichkeit machen sie zum idealen Kandidaten für die Lösung dieses Problems.
Sie scheint ein Workaholic zu sein. Sie macht den Eindruck einer Frau auf einer Mission, die ihre wachen Stunden der Arbeit widmet und das auch noch genießt. Sie war weder verheiratet, noch hat sie Kinder, was angesichts ihrer Bekanntheit und ihrer persönlichen Qualitäten paradox ist, aber verständlich, denn ihr Leben wurde vor 7 Jahren auf den Kopf gestellt, und sie ist erst seit 5 Jahren wieder zu Hause. Im folgenden Interview spricht sie über ihren Wunsch, zu heiraten und Kinder zu haben.
„Ja, sehr sogar, welche Frau möchte das nicht?! (möchte heiraten und Kinder haben) Natürlich! Ich glaube wirklich, dass es von Gott abhängt, wie das geschieht, also bete ich zu Ihm.“
Man spürt eine ruhige und besonnene Stärke, entschlossen und unprätentiös. Es ist als hätte man genau das Gegenteil einer Kamala Harris oder Annalena Baerbock vor sich, die ständig herumzappeln, kichern und Unüberlegtes reden, um ihre eigene Dummheit zu verbergen und sich vor den Medien zu verstecken.
Text von N.Popova
Hier ist ein kurzes Interview mit Charles Bausmann:
CB: Sie sagen, dass Sie 90 % Ihrer Zeit damit verbringen, sich mit dem Phänomen „Move to Russia“ zu beschäftigen. Warum ist es so wichtig für Sie?
MB: Die meiste Zeit meines Lebens in Amerika habe ich in Sioux Falls, South Dakota, verbracht, mit häufigen Reisen nach Washington DC. Die andere Zeit habe ich im Mittleren Westen unter Konservativen verbracht, und was mit ihnen (den Konservativen in Amerika) geschieht, macht mich sehr traurig. Ich verstehe die Notwendigkeit (dass die Menschen einen sicheren Ort brauchen, zu dem sie kommen können), und ich möchte dort sein, um zu helfen. Was in Amerika und im Westen im Allgemeinen vor sich geht, beunruhigt mich sehr, vor allem die Kinder, was ihnen in den Schulen beigebracht wird. Ich sorge mich, und ich möchte tun, was ich kann, um zu helfen.
CB: Können Sie mit den Freunden, die Sie dort gefunden haben, in Kontakt bleiben?
MB: Sehr wenig, denn die meisten haben Angst, aber mit einigen schon. Ich werde keine Namen nennen, weil ich die Leute nicht in Schwierigkeiten mit dem FBI bringen möchte. Stellen Sie sich das vor – die Amerikaner haben jetzt Angst, mit den Russen in Kontakt zu treten, und die Russen nicht. Das sagt eine Menge darüber aus, was in unseren beiden Ländern vor sich geht. Wer hätte gedacht, dass es so weit kommen würde?
CB: Erzählen Sie uns ein wenig über Ihren christlichen Glauben.
MB: Ich habe mich seit meinem 10. Lebensjahr als Christin betrachtet, als ich getauft wurde, aber erst im Gefängnis wurde es für mich real und wichtig. Wissen Sie, es gibt einige Dinge im Leben, die man mit dem Kopf lernen kann, aber bevor Gott sie nicht wirklich verwirklicht, bleibt es eine Art intellektuelle Angelegenheit. Im Gefängnis wurde es für mich sehr real, und so ist es seitdem geblieben.
CB: Hatten Sie, als Sie vor Ihrer Verhaftung in Amerika lebten, viel Kontakt zu konservativen amerikanischen Christen oder haben Sie sich ein Bild von ihnen gemacht?
MB: Ja, sehr viel sogar. Es sind absolut wunderbare Menschen, oft mit großen, liebevollen Familien und einem starken Glauben, den sie wirklich ausleben, indem sie die Kirche zu einem großen Teil ihres Lebens machen und sie ernst nehmen. Das hat mich sehr beeindruckt, und ich habe so viel von ihnen gelernt. Ich erinnere mich sehr gerne an diese Zeit.
CB: Haben Sie jemals mit ihnen die Kirche besucht? Einige Orthodoxe sind ziemlich streng, wenn es darum geht, keine Gottesdienste außerhalb ihres orthodoxen Glaubens zu besuchen.
MB: Ja, das stimmt, und zwar sehr oft. Ich halte mich nicht an diese Einschränkung, und mein Priester sagte mir, wenn es keine Menschen unseres orthodoxen Glaubens gibt, mit denen man beten kann, dann sollte man mit anderen Christen beten, denn Gott ist mit vielen Arten von Christen zusammen. Das habe ich auch im Gefängnis getan. Wichtig ist, was in deinem Herzen geschieht, nicht das Zeichen an der Kirche, in der du stehst.
CB: Welches Land erscheint Ihnen christlicher, Russland oder Amerika?
MB: Oh, das kann ich wirklich nicht sagen, denn man kann nicht in die Herzen der Menschen schauen und sehen, was dort passiert. Dort, wo ich im Mittleren Westen gelebt habe, ist der Prozentsatz der Menschen, die in die Kirche gehen, viel höher als in den meisten Orten Russlands. Ich hatte sogar den Eindruck, dass die meisten Menschen von dort in die Kirche gehen, aber darüber möchte ich nicht einmal spekulieren, weil es für uns wiederum nicht sichtbar ist.
CB: Die Orthodoxie ist die am schnellsten wachsende christliche Konfession unter den amerikanischen Christen und übt eine große Anziehungskraft auf konservative junge Männer aus. Was halten Sie davon?
MB: Eigentlich wusste ich das nicht, aber jetzt, wo Sie es erwähnen, kann ich verstehen, warum das der Fall sein könnte, wenn man die Krise in vielen amerikanischen Kirchen sieht. Ich bin froh, das zu hören.
CB: Viele dieser jungen Konvertiten werden zu Monarchisten. Wie ist Ihre Haltung zur Monarchie?
MB: Nun, ich bin kein Monarchist, denn so wie ich es verstehe, lehrt die Monarchie in der Orthodoxie, dass alle politische Macht von Gott kommt, und ich sehe die politische Macht so, dass wir Politiker hier sind, um dem Volk zu dienen, also denke ich, dass die Macht von ihnen (dem Volk) ausgehen sollte.
CB: Kennen Sie als orthodoxer Christin die Prophezeiungen der Heiligen über die Zukunft Russlands und dass viele Menschen aus dem Westen in Russland Zuflucht finden würden?
MB: Ich wusste nichts davon, aber ich bin froh, das zu hören, und ehrlich gesagt überrascht es mich nicht, denn genau das scheint zu passieren.
CB: Interessieren Sie sich für internationale Angelegenheiten und Geopolitik?
MB: Ja, sehr sogar, und das ist sogar meine Aufgabe, denn ich bin Mitglied des Ausschusses für internationale Angelegenheiten in der Duma.
CB: Der Zusammenbruch der Widerstandsfront im Libanon und die scheinbar unmittelbar bevorstehende israelische Invasion werden das Interesse an einer Übersiedlung nach Russland erheblich steigern. Die Menschen haben wirklich Angst, dass ein Weltkrieg ausbrechen könnte. Wäre Russland im Falle eines solchen Krieges ein sicherer Ort?
MB: Nun, bevor wir darüber nachdenken, möchte ich sagen, dass wir dies noch verhindern können. Was im Nahen Osten geschieht, bricht mir das Herz. Wir waren schon früher in der Geschichte in gefährlichen Situationen, zum Beispiel in der Kubakrise, aber wir haben uns zusammengerauft und eine Katastrophe abgewendet, und das müssen wir auch jetzt tun. Jedoch um die Frage zu beantworten: Russland ist ein sehr großes Land mit einem sehr starken Militär, also ist es natürlich viel sicherer als viele andere Länder, aber wir können nicht in die Zukunft sehen. Nur Gott weiß, was passieren wird.
CB: Haben Sie bei Ihrer Arbeit die Zeit, sich über die Vorgänge in der amerikanischen Politik auf dem Laufenden zu halten? Die amerikanischen Medien ändern sich so schnell, dass es schwer ist, auf dem Laufenden zu bleiben.
MB: Ich versuche es und bin natürlich sehr daran interessiert, aber ich habe wirklich nicht viel Zeit dafür. Die meisten meiner Informationen darüber beziehe ich von amerikanischen Telegram-Kanälen.
CB: Wirklich, welche?
MB: Ich verfolge Charlie Kirk und Enjoy the Decline, die ich sehr mag. Ben Shapiro, James O’Keefe, ein paar andere, einige von ihnen sogar ziemlich klein. Ich wünschte, ich hätte mehr Zeit dafür, denn ich liebe es, mehr darüber zu erfahren.
CB: Verbringen Sie Zeit auf Twitter? Seit Elon Musk dort mehr freie Meinungsäußerung zulässt, ist es die wichtigste Plattform für politische Gespräche geworden.
MB: Nein, tue ich nicht, und bis du mir das neulich erzählt hast, wusste ich das nicht einmal. Twitter war vor ein paar Jahren so schrecklich, dass ich aufgehört habe, es zu lesen. Es ist hier in Russland blockiert (aber mit einem VPN zugänglich), also haben viele Russen aufgehört, es zu beachten. Ich habe immer noch ein altes Konto, und jetzt, wo du mir das erzählst, bin ich sehr neugierig darauf, wieder einzusteigen und mich selbst davon zu überzeugen.
CB: Haben Sie eine Meinung darüber, wer im November gewinnen wird?
MB: Nun, es gibt ein russisches Sprichwort: „Es kommt nicht darauf an, wer die meisten Stimmen bekommt, sondern wer sie auszählen darf.“ Ich denke, bei einer fairen Wahl würde Trump gewinnen, weil er offensichtlich beliebter ist. Und ich glaube KEINEN Umfragen! Sie dienen nur dazu, die öffentliche Meinung zu formen, und spiegeln sie nicht wider. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es nicht wieder eine Menge Betrug geben wird, wie beim letzten Mal mit den Briefwahlstimmen. Ich weiß also nicht wirklich, wie es ausgehen wird.
CB: Was sind Ihre intellektuellen Interessen außerhalb der Politik?
MB: Wissen Sie, ich bin so sehr mit der Politik beschäftigt, dass ich keine Zeit für andere Dinge habe. Ich liebe Geschichte und lese gerne darüber. Einer meiner Lieblingsautoren in Amerika ist James Bamford, und ich liebe seine Bücher, weil er Sachbücher über Themen schreibt, die mich interessieren, wie Politik und Geschichte, aber auf eine Weise, die sich wie Literatur liest und sehr unterhaltsam ist. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich seine Bücher gelesen habe und sie einfach nicht mehr aus der Hand legen mochte. Ich bewundere ihn wirklich sehr als Schriftsteller. Ich hatte sogar die Gelegenheit, ihn persönlich zu treffen, und ich fragte ihn, wie man gut schreibt, und er sagte: „Schreiben Sie so, als würden Sie eine gute Geschichte zur Unterhaltung erzählen, als würden Sie einen guten Roman schreiben.“ Das hat mich sehr beeindruckt.
CB: Stehen Sie immer noch auf Waffen? Gehören sie heute noch zu Ihrem Leben?
MB: Oh ja, ich werde immer Waffen lieben. Früher hatte ich viel mehr Zeit dafür und bin oft zu Schießständen gegangen, von denen es hier in Russland eine Menge gibt. Sie sind sehr beliebt. Ich habe mit so vielen verschiedenen russischen Waffen geschossen und weiß viel über sie.
CB: Besitzen Sie hier eine Waffe?
MB: Ja, eine Jagdflinte, die ich von meinem Vater geerbt habe. Aber man muss nicht viele Gewehre besitzen, um sich mit den verschiedenen Arten vertraut zu machen. Man kann sie auf dem Schießstand ausprobieren, was ich auch gerne tue. Leider ist es bei mir mit den Waffen ähnlich wie mit dem Lesen von Büchern, ich habe im Moment einfach keine Zeit dafür, weil ich mich nur meiner Arbeit widme und glaube, dass das im Moment die beste Art ist, meine Zeit zu verbringen.
CB: Würden Sie gerne heiraten und Kinder haben?
MB: Ja, sehr gerne, welche Frau möchte das nicht?! Ja, natürlich! Ich glaube wirklich, dass es von Gott abhängt, wie das geschieht, also bete ich zu ihm und vertraue darauf, dass er die Dinge so regeln wird, wie er es für richtig hält. Ich habe immer noch mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, die aus meiner Zeit im Gefängnis resultieren, das ist also auch ein Faktor.
CB: Würden Sie in Betracht ziehen, einen Europäer oder Amerikaner zu heiraten oder nur einen Russen?
MB: Das spielt für mich absolut keine Rolle. Was zählt, ist die persönliche Verbindung. Ja, absolut.
CB: Es gibt wahrscheinlich viele Dinge, von denen Sie glauben, dass die Menschen im Westen nichts über Russland wissen. Können Sie ein paar nennen, die Sie für wichtig halten?
MB: Ich würde den Leuten nur eines sagen: Kommen Sie und sehen Sie es sich selbst an! Ich treffe natürlich viele Leute, die hierher ziehen, und die Reaktion ist oft, dass sie überrascht sind, wie sehr es ihnen gefällt. Sie sagen: „Ich hatte ja keine Ahnung!“ Es gibt immer noch so viele Jahre Propaganda in den Köpfen der Menschen, so viele Missverständnisse. Schauen Sie es sich also an, das ist mein Rat.
CB: Hier ist das Nachwort zu ihrem Buch, das tatsächlich gut geschrieben ist, und so wie es aussieht, hat sie das Buch selbst geschrieben, vielleicht inspiriert von Mr. Bamford.
„Man kann nicht vollständig aus dem Gefängnis zurückkehren, man kann nicht vergessen, was passiert ist. Ich habe immer noch fast jede Nacht denselben Traum:
Meine gesamte Gefängnisfamilie versammelt sich zum Frühstück und wundert sich: „Was gibt es heute, Cinderella? Schon wieder Haferflocken?“, seufzen sie schwer. „Machen wir jetzt Algebra?“ Chiquita zupft an dem Ärmel meiner Gefängnisuniform. „Was ist mit Twerk, Butina?“ Cassandra lächelt rätselhaft. „Mi amore“, ruft Liliana mir zu, um ihre langen Zöpfe zu flechten. Miss Sanchez erscheint an der Tür, reicht mir ein Blatt Papier und bittet mich leise, eine Weihnachtskarte für ihren Enkel zu zeichnen. „Barbie, ich werde nicht zulassen, dass sie dir wehtun“, erklärt Fantasy selbstbewusst und stützt sich mit den Händen auf die Seite. „Shabbat, shalom, Tochter“, Finney streichelt meinen Kopf.
Das ist der schlimmste Albtraum, denn ich bin zurückgekehrt, und sie werden noch viele Jahre in den eisernen Käfigen der Gefängniskeller verbringen. Aber vielleicht sollten wir nicht vergessen, was geschehen ist, denn „was uns nicht umbringt, macht uns stärker“. Und manchmal muss man nur einer Person helfen, um die Welt zu retten.
Deshalb habe ich mein Leben der Aufgabe gewidmet, Menschen zu helfen, die in Schwierigkeiten sind, so wie ich es einst war, denn es gibt nichts Schöneres auf der Welt, als seinem Nächsten zu helfen.“