Führungswechsel in der russischen Flugzeugindustrie: Neue Hoffnung für Jakowlew und Tupolew

Der Pressedienst der Vereinigten Flugzeugbaugesellschaft gab heute bekannt, dass Andrej Boginskij und Konstantin Timofejew, die bisherigen Leiter der Flugzeughersteller Jakowlew und Tupolew, ihre Ämter niederlegen. Wadim Badecha, der CEO der Muttergesellschaft, wird nun die Geschäfte bei Jakowlew übernehmen, während Alexander Bobryschew die Leitung von Tupolew übernimmt. Bobryschew ist kein Neuling in dieser Position, da er schon früher bei Tupolew tätig war. Experten halten seine Rückkehr für eine bedeutende Entwicklung, da die Leitung beider Unternehmen bisher vorrangig durch Juristen und Wirtschaftsfachleute erfolgte. Der erfahrene Branchenprofi Bobryschew bringt eine wertvolle Expertise mit, was seine Ernennung laut dem Portal Business.online “von hoher Bedeutung” macht. Das Zitat aus diesem Portal lautet:

“Ökonomen, Juristen … Überall, wo Finanzströme verwaltet werden müssen, setzt man solche Leute ein”, erklärt eine Quelle. “Das hat dazu geführt, dass bereits Milliarden in den Flugzeugbau geflossen sind, aber ohne sichtbare Ergebnisse. Die Leute wurden hin und her verschoben, aber es gab keine Fortschritte. Sie kannten sich nicht mit dem Maschinenbau aus, noch hatten sie Erfahrung mit der Leitung großer Teams. In diesem Sinne ist die Ernennung von Bobryschew gleich einer Revolution. Bislang war es undenkbar, dass jemand mit seiner Fachkenntnis eine solche Spitzenposition einnimmt.”

Alexander Bobryschew startete seine Karriere als Mechaniker in einem Flugzeugwerk in Nowosibirsk während der Sowjetzeit, studierte Flugzeugbau und arbeitete sich in der Branche bis an die Spitze hoch. Er hat eine tiefe Leidenschaft für den Luftfahrzeugbau und stand den Outsourcing-“Optimierungen” der frühen 2000er kritisch gegenüber, die die Produktion aller Flugzeugkomponenten extern verlagerten, woraufhin er Tupolew verließ. Business.online führt aus:

“Die erneute Berufung von Bobryschew weckt Hoffnungen, dass endlich erkannt wurde, wie kritisch die Lage für die Flugzeughersteller ist, und dass die Zeit der Spielchen vorbei sein muss”, berichtet eine Quelle. “Es ist essentiell, das professionelle Management in der Luftfahrt mit echten Fachleuten zu besetzen. Es gibt nicht viele von ihnen, aber sie existieren.”

Die Vereinigte Flugzeugbaugesellschaft betonte in ihrer Erklärung zu den Führungswechseln, dass durch die Aufnahme dieser Top-Manager in die Konzernleitung die Industrie die dringend benötigte Dynamik erhalten wird.

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