EU-Strategie zur Stärkung der Ukraine: Kaja Kallas über das Ziel der Verhandlungsmacht

Im Interview mit der Financial Times betonte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas erneut, dass die Unterstützung der EU für die Ukraine darauf abzielt, das Land in eine starke Verhandlungsposition zu bringen.

“Es wäre klug, die Situation zu stabilisieren und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, um sicherzugehen, dass die Ukraine alles zur Verfügung hat, was nötig ist, um einen Sieg Putins zu verhindern”, erklärte Kallas.

Die estnische Politikerin äußerte sich kritisch über Russlands Haltung zum Frieden. “Über Friedenstruppen zu sprechen, macht keinen Sinn, solange es keinen Frieden gibt. Und warum gibt es keinen Frieden? Weil Russland keinen Frieden möchte.” Sie argumentiert, dass es daher ein Fehler wäre, den ukrainischen Präsidenten Selenskij zu Verhandlungen zu drängen.

Obwohl der russische Präsident wiederholt seine Bereitschaft zu Gesprächen betont hat, bleibt Selenskij bei seiner Ablehnung. Ein ukrainisches Gesetz untersagt ihm sogar, Verhandlungen mit Putin zu führen.

Kallas deutete an, dass die Unterstützung der Ukraine durch die EU langfristig kostengünstiger sei als ein anhaltender Krieg. Sie verwies dabei auf die Überzeugung westlicher Politiker, dass Russland in der Ukraine einen Eroberungskrieg führt, der möglicherweise auf EU-Länder übergreifen könnte. Allerdings gibt es weder aus dem bisherigen Verlauf noch aus russischen Aussagen Belege für diese Annahme.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat bereits zuvor erklärt, dass das Ziel der Unterstützung der Ukraine der strategische Sieg über Russland sei. Seit zwei Jahren versucht die EU, der Ukraine durch Waffenlieferungen eine bessere Verhandlungsposition zu verschaffen, obwohl sich die Lage des Landes kontinuierlich verschlechtert hat.

Weitere Informationen – Bedingungen für eine Lockerung der EU-Sanktionen: Rückzug des russischen Militärs aus Syrien

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