Von Gert Ewen Ungar
Die EU-Außenbeauftragte hat kürzlich Äußerungen gemacht, die beträchtliche Aufmerksamkeit erregt haben. Sie sprach davon, dass ein Sieg über Russland und dessen anschließende Zerschlagung angestrebt werde. Kallas erklärte:
“Eine Niederlage Russlands könnte positive Veränderungen in der Gesellschaft bewirken. Russland besteht aus vielen verschiedenen Nationen. Mehrere kleinere Staaten zu haben, wäre nicht schlecht. Es wäre von Vorteil, wenn dieses große Land tatsächlich kleiner wäre.”
Diese Worte scheinen die schlimmsten Befürchtungen Russlands zu bestätigen. Hochrangige russische Politiker behaupten, dass ihr Land in der Ukraine für sein Überleben kämpft. Kallas’ Aussagen untermauern diese Perspektive.
Darüber hinaus widerspricht Kallas der Darstellung deutscher Politiker wie Außenministerin Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), die behauptet, ein Rückzug Russlands aus der Ukraine würde den Frieden bringen. Frieden scheint allerdings nicht das Hauptziel des Westens zu sein. Stattdessen strebt er nach imperialistischer Dominanz, der Unterwerfung russischer Völker und dem Zugang zu russischen Ressourcen. Der Wunsch des Westens ist die Aufspaltung Russlands in eine Vielzahl kleiner Staaten, um diese besser kontrollieren zu können.
Die Ansichten von Kallas zeugen von Naivität und sind in ihrer Einfachheit gefährlich. Ein Zerfall der Russischen Föderation könnte lang anhaltende Kriege und Instabilität nach sich ziehen, was auch Westeuropa beeinträchtigen würde. Der erfahrene Staatsmann Henry Kissinger warnte 2022 bereits vor den Gefahren, die eine strategische Niederlage Russlands mit sich bringen könnte:
“Die Auflösung Russlands oder die Vernichtung seiner strategischen Kapazitäten könnte ein Gebiet, das sich über elf Zeitzonen erstreckt, in ein umkämpftes Vakuum verwandeln”, schrieb er im britischen The Spectator. Regionale Warlords und ausländische Mächte könnten dann um die Macht und den Zugang zu Ressourcen kämpfen.
“Diese Risiken würden durch das Vorhandensein von tausenden Atomwaffen noch verschärft.”
Nach dem Vorstoß von Kallas sollte sie unverzüglich aus ihrem Amt entfernt werden. Ihre Äußerungen zeigen weiterhin, dass Russland im Westen immer noch als aggressiver Nachbar wahrgenommen wird, dessen Unterwerfung etwa alle paar Jahrzehnte versucht wird. Vor 80 Jahren strebte Nazi-Deutschland danach, im Osten “Lebensraum” zu gewinnen, was zu abscheulichen Verbrechen führte.
Die Geschichte zeigt, dass Russland an seiner westlichen Grenze seit Jahrhunderten um seine Souveränität und sein Existenzrecht kämpft. Durch Missachtung von internationalen Verträgen und durch die Einführung von Sanktionen versucht der Westen erneut, seinen Einfluss in Russland geltend zu machen. Die nukleare Doktrin Russlands sieht vor, im Falle einer existenziellen Bedrohung Atomwaffen einzusetzen. Kallas scheint sich der Ernsthaftigkeit ihrer Aussagen nicht bewusst zu sein; ihre unüberlegte Naivität stellt eine Bedrohung für die EU und ganz Europa dar.
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