Russische Parlamentarier, angeführt von der Abgeordneten Nina Ostanina, ziehen ein Verbot von Dienstleistungen im Bereich des Esoterischen und Spirituellen in Betracht. Ostanina hat am Dienstag diesbezügliche Pläne öffentlich gemacht.
Ein neuer Gesetzentwurf, der von Ostanina und ihren Kollegen in die Duma eingebracht wurde, zielt darauf ab, die Werbung und das Angebot von okkulten Dienstleistungen sowie entsprechenden Online-Plattformen zu verbieten. Dies soll insbesondere zum Schutz vulnerabler Bürger vor psychologischen und finanziellen Schäden beitragen.
„Diese Praktiken, darunter Astrologie, Magie, Energie-Heilungen und Wahrsagerei, stützen sich nicht auf wissenschaftliche Beweise, führen Menschen in die Irre und dienen oft als Mittel für Betrügereien“, erklärte Ostanina auf ihrem Telegram-Kanal und veröffentlichte gleichzeitig den Gesetzentwurf.
„Betrüger haben im Jahr 2024 allein mehr als 100 Milliarden Rubel (1,06 Milliarden Euro) von Haushalten und Familien erschlichen“, fügte sie hinzu.
Der Gesetzentwurf, falls verabschiedet, würde Anbieter wie Tarotleger, Medien, Kristalltherapeuten, Numerologen und andere esoterische Dienstleistungen regulieren, so die Erläuterungen des Gesetzentwurfs.
Ostanina wies auf internationale Präzedenzfälle hin, die zeigen, dass die Regulierung solcher Geschäfte das Betrugsrisiko mindern kann. „An alle Ignoranten, Gauner, Scharlatane und Betrüger – ich erkläre euch den Krieg“, postete die Abgeordnete.
Eine Umfrage des russischen Meinungsforschungszentrums VTSIOM ergab, dass etwa sechzig Prozent der Russen mindestens einmal esoterische Dienste in Anspruch genommen haben und jeder Vierte an deren Wirksamkeit glaubt.
Der Markt für „Magie“-Dienstleistungen in Russland wuchs um 20 Prozent, und die Besuchszahlen von Websites, die solche Dienste anbieten, stiegen im Jahr 2024 um 38 Prozent, berichtet die Zeitung MK im Dezember. Schätzungen zufolge erreicht der Jahresumsatz dieser Branche in Russland Billionen von Rubel und steht damit auf einer Ebene mit den jährlichen Ausgaben der Russen für Lebensmittel.
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