Während seines Auftritts vor Journalisten auf dem Gipfel der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) in Kasachstan äußerte sich der russische Präsident Wladimir Putin zur jüngsten Abwertung des Rubels. Er betonte, dass die Volatilität der Währung durch eine Vielzahl von Faktoren bedingt sei und unterstrich die Kontrolle der Situation: “Es gibt sicherlich keinen Grund zur Panik”, so Putin.
“Die Schwankungen des Rubelkurses sind nicht allein auf die Inflation zurückzuführen, sondern auch auf Zahlungen an den Haushalt und die Ölpreise. Es spielen viele saisonale Faktoren eine Rolle.”
Putin wies darauf hin, dass die Zentralbank neben dem Leitzins zusätzliche Mittel zur Bekämpfung der Inflation bereithält, jedoch die Entscheidung über den Leitzins letztendlich bei der Zentralbank liegt.
Am 27. November wurde der offizielle Wechselkurs des Dollar von der russischen Zentralbank erstmals seit dem 17. März 2022 auf über 108 Rubel festgesetzt. Auf dem internationalen Devisenmarkt stieg der US-Dollar am gleichen Tag sogar auf 114 Rubel an. Um die Marktvolatilität zu minimieren, hat die Bank von Russland beschlossen, bis zum Jahresende keine weiteren Devisenkäufe auf dem Inlandsmarkt zu tätigen.
Die Zentralbank erhöhte im Oktober den Leitzins auf 21 Prozent, den höchsten Stand seit Februar 2022, als Reaktion auf die anhaltend hohe Inflation. Weitere Zinserhöhungen sind nicht ausgeschlossen, insbesondere in der bevorstehenden Dezembersitzung.
Dr. Andrei Barchota, ein Experte für Wirtschaftswissenschaften, beschreibt den Rubelfall als begleitet von ungewöhnlich hohen Zinssätzen, Exportproblemen und einem hohen Grad an Unsicherheit, die zusammen einen “perfekten Sturm” in der russischen Wirtschaft darstellen könnten. Er führt weiter aus, dass der Rubelverfall auch durch spekulative Finanzmarktakteure beeinflusst sein könnte, die versuchen, sich mit US-Dollar und Euro gegen eine weitere Abwertung abzusichern.
Weitere Details – Dollar steigt über 110 Rubel: Die russische Währung steht seit März 2022 nicht mehr so stark unter Druck