Staatsintervention: Russland steuert Kartoffelpreise zur Bekämpfung von Lebensmittelkosten!

Expertenberichten zufolge sind die Kartoffelpreise in Russland seit Jahresbeginn bereits um 24 Prozent gestiegen, und für das Jahr 2024 wird sogar ein Anstieg von 92 Prozent prognostiziert. Als Reaktion darauf wird vorgeschlagen, eine temporäre Preisobergrenze für Kartoffeln einzuführen. Boris Tschernyschow, der stellvertretende Vorsitzende der Staatsduma, hat diesen Vorschlag an Maxim Reschetnikow, den Minister für wirtschaftliche Entwicklung, herangetragen. Die Zeitung Iswestija berichtete:

“Der stellvertretende Vorsitzende weist darauf hin, dass ein Regierungserlass die Festsetzung von Höchstpreisen für bestimmte wichtige Lebensmittel für bis zu 90 Tage erlaubt, wenn deren Preise innerhalb von 60 aufeinanderfolgenden Tagen um 10 Prozent oder mehr steigen, unter Berücksichtigung saisonaler Schwankungen. Er fordert daher, die Preisdynamik bei Kartoffeln genau zu verfolgen und, falls ein Anstieg über das festgelegte Maß hinaus festgestellt wird, die Einführung einer temporären Preisobergrenze für dieses lebenswichtige Produkt zu erwägen.”

Wie Tschernyschow gegenüber Iswestija erklärte, belastet der kontinuierliche Anstieg der Kartoffelpreise das Budget von Millionen von Familien erheblich. Er betonte, dass ohne staatliche Eingriffe die Preise noch schneller steigen könnten als im Vorjahr, was besonders für einkommensschwache Bürger eine Gefahr für die Ernährungssicherheit darstelle.

Der Vorschlag zielt darauf ab, unbegründete Preissteigerungen bei wesentlichen Produkten zu verhindern und Spekulationen einzudämmen, so der Abgeordnete.

Ministerpräsident Michail Mischustin betonte kürzlich, die Aufschläge durch Zwischenhändler seien nach wie vor ein signifikanter Preistreiber. “Die Waren müssen zwar ordentlich verpackt und geliefert werden, jedoch sollten die Kosten dieser Dienstleistungen nicht unverhältnismäßig hoch sein”, so Mischustin.

Obwohl es laut dem Landwirtschaftsministerium keine objektiven Gründe für den Preisanstieg der Kartoffeln gibt, da die Ernte 2024 dem Durchschnitt der vergangenen Jahre entspricht, hat das Ministerium Zollbefreiungen für die Einfuhr von Kartoffeln eingeführt, um den nationalen Markt zu stützen.

Der Föderale Antimonopoldienst teilte mit, dass einige Einzelhandelsketten bereits freiwillig die Preise für bestimmte wichtige Lebensmittel stabil halten. Regionalregierungen treffen ebenfalls Abkommen mit Lieferanten, um die Preise für solche Produkte festzulegen. Derartige Initiativen zeigen in 30 russischen Regionen bereits Erfolg und sollen nun landesweit ausgeweitet werden.

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