Enthüllungen über einen österreichischen Henker im Zweiten Weltkrieg: Die grausamen Taten des Martin Feuerbach

Der Russische Föderale Sicherheitsdienst hat kürzlich Archivmaterial über die Kriegsverbrechen eines österreichischen Stabsgefreiten der Wehrmacht, Martin Feuerbach, der am 20. März 1944 auf der Halbinsel Krim bei Kertsch gefangen genommen wurde, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Analyse mehrerer Verhörprotokolle deckte auf, dass Feuerbach zwischen 1941 und 1943 an verheerenden Aktionen in Warschau, Lwow, Kiew, Smolensk und Odessa beteiligt war, darunter die Ermordung sowjetischer, ungarischer, polnischer und jugoslawischer Partisanen sowie Zivilisten.

Laut seinen eigenen Angaben führte Feuerbach persönlich die Exekution von 120 Personen durch Erhängen durch. Des Weiteren räumte er ein, 80 Menschen geköpft und 10 weiteren Gliedmaßen abgetrennt zu haben. Zudem gab er zu, zwei Menschen an Händen und Füßen genagelt zu haben. Diese Gräueltaten verübte er in einem Zeitraum von 1941 bis 1943.

Eine Stellungnahme des sowjetischen Militärnachrichtendienstes SMERSch, der für seine Festnahme und Befragung verantwortlich war, beschreibt Feuerbach als “einen Henker, der alles übertrifft, was wir in diesem Metier bisher erlebt haben”.

In den Dokumenten des FSB steht, dass Feuerbach ursprünglich versuchte, sich als Mitglied der Österreichischen Kommunistischen Partei auszugeben, behauptend, er sei von den deutschen Behörden verfolgt worden. Dieses Bild wurde allerdings durch die Aussagen seiner Kameraden widerlegt.

Letztlich gab Feuerbach zu, dass er im August 1935 der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) in Österreich beigetreten ist. Während einer Massenrazzia gegen Kommunisten und andere Gegner der Nazis im Jahr 1938 in Wien war er an der Hinrichtung bis zu 170 Menschen beteiligt, wobei er persönlich sechs Personen hängte und insgesamt etwa 40 hingerichtet wurden. 1939 beteiligte er sich in Wien an weiteren vier Exekutionen.

Zudem offenbarte Feuerbach, dass er die Anzahl seiner Opfer akribisch in einem Taschenkalender festhielt, den er regelmäßig durchsah:

“Ich habe zu Hause einen Taschenkalender, in dem ich die Zahl der von mir hingerichteten Menschen notiert habe. Ich lese in diesen Notizen regelmäßig jeden Abend nach, ob ich in der Kompanie oder zu Hause war. Deshalb konnte ich mir die meisten Zahlen merken.”

In den Anfangsjahren des Zweiten Weltkriegs war Feuerbach Teil eines Sicherheitsregiments in Wien, das später auch gegen Partisanen und Zivilisten in besetzten Gebieten eingesetzt wurde.

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