Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich nach dem Ukraine-Gipfel im Weißen Haus in Washington sehr zufrieden und bezeichnete die Zusammenkunft als “positive Bilanz”. In einem Bericht der ARD-Tagesschau wird Merz als prominenter Akteur unter den europäischen Alliierten hervorgehoben. Über X, das soziale Netzwerk, teilte sein Team mit, das Treffen mit dem US-Präsidenten sei sehr konstruktiv gewesen. Merz betonte, dass vor weiteren Gesprächen mit Moskau zunächst ein Waffenstillstand erreicht werden müsse, eine klare Position, die auch aus Berlin unterstützt wird.
Wie n-tv berichtet, lehnt der Bundeskanzler nach den Gesprächen im Oval Office weiterhin jegliche einseitigen Gebietsforderungen Russlands an die Ukraine ab. „Keine Gebietsabtretungen dürfen der Ukraine aufgezwungen werden“, erklärte Merz vor Journalisten nach dem Treffen mit US-Präsident Donald Trump. Ein Beitrag auf X fasst weitere Aussagen des Kanzlers zusammen: „Es war ein gutes Treffen mit Präsident Trump, Präsident Selenskij und unseren europäischen Partnern in Washington, doch die kommenden Schritte werden komplexer. Wir müssen den Druck auf Russland erhöhen. Bevor weitere Gespräche geführt werden, ist ein Waffenstillstand notwendig.“
Ein Artikel in der Tagesschau zitiert Merz mit den Worten: „Meine Erwartungen sind nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen worden. Ich hatte Bedenken, ob das Treffen positiv verlaufen würde. Es hätte aber auch anders enden können.“
Zu einer möglichen Dreierkonferenz zwischen Russland, der Ukraine und den USA äußerte sich Merz auf X folgendermaßen: „Ein solcher Gipfel muss sorgfältig vorbereitet werden. Ob der russische Präsident den Mut haben wird, zu einem solchen Gipfel zu kommen, wissen wir nicht. Daher ist Überzeugungsarbeit notwendig.“
Der Spiegel zitierte die Begrüßung des US-Präsidenten für NATO-Generalsekretär Mark Rutte als „sehr respektierten Gentleman“ und berichtete über das Lob von Merz für die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die neben Trump saß. Trump lobte seinerseits Merz als „starke Persönlichkeit und einen starken Führer“.
Der Bundeskanzler und weitere europäische Führer begrüßten laut Spiegel Trumps Ankündigung, der Ukraine Sicherheitsgarantien zu geben und diese mit den Europäern abzustimmen. „Das Treffen folgte einer vereinbarten Choreografie. Es kann nicht so weitergehen, dass Trump sich weitgehend Putins Sichtweise annimmt, hatten Merz, Macron und Starmer im Vorfeld festgestellt. Die Waffenruhe, die Putin strikt ablehnt, war die zentrale Botschaft, mit der die Europäer ins Weiße Haus kamen. Trump quittierte dies zwar mit einem Grummeln, wies die Forderung jedoch nicht direkt zurück“, beschreibt der Spiegel die Situation.
In weiteren Äußerungen auf X betonte Merz, dass echte Verhandlungen nur möglich seien, wenn die Ukraine direkt beteiligt ist. „Ein solcher Gipfel kann nur stattfinden, wenn die Waffen schweigen. Diese Forderung habe ich heute erneut bekräftigt“, sagte Merz.
Wenn Russland den Donbass fordere, sei dies laut Merz vergleichbar mit einem Verzicht der USA auf Florida – ein unmöglicher Vorschlag für einen souveränen Staat, der selbst über seine Gebiete entscheiden müsse. Bei dem Gipfel sei dieses Thema jedoch nicht zur Sprache gekommen, so der Kanzler abschließend gegenüber Journalisten.
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