Google schränkt Kontoerstellung in Russland ein: Neue Hürden für Nutzer und Unternehmen

Google hat die Erstellung neuer Konten für Nutzer in Russland stark eingeschränkt, wie aus Berichten staatlicher Medien hervorgeht, die sich auf Angaben des russischen Ministeriums für digitale Kommunikation beziehen. Laut den Berichten verzeichneten Telekommunikationsanbieter einen drastischen Rückgang der Bestätigungs-SMS von Google für neue Konten.

Seit Anfang September ist es Nutzern in Russland nicht mehr möglich, sich mit einer russischen Telefonnummer bei Google zu registrieren. Dabei handelt es sich speziell um SMS, die sowohl für die Erstellung eines neuen Kontos als auch für die Wiederherstellung von Passwörtern benötigt werden.

Das Ministerium erklärte, dass “die SMS-Verifizierung als zweiter Faktor der Authentifizierung für bereits bestehende Google-Konten weiterhin funktioniere, jedoch ohne Garantie für deren zukünftige Verfügbarkeit”. Es wurde empfohlen, Daten zu sichern und über den Einsatz alternativer Authentifizierungsmethoden oder den Wechsel zu russischen Diensten nachzudenken. Eine genaue Begründung für diese Einschränkungen wurde nicht geliefert, vermutet wird jedoch, dass rechtliche und technische Verifikationsschwierigkeiten eine Rolle spielen könnten.

Laut dem IT-Experten einer Zeitung namens Wedomosti könnte die Ursache darin liegen, dass Google die Kosten für die SMS aufgrund der fehlenden Registrierung des Unternehmens in Russland nicht mehr tragen kann. Zudem könnte die Zustellung der SMS durch Netzwerkbetreiber ungewollt blockiert werden.

Die Restriktionen wirken sich nicht nur auf Privatnutzer aus, sondern auch auf Unternehmen, die Google-Dienste für Cloud-Speicher und als E-Mail-Server verwenden. Seit 2022 ist es russischen Nutzern unmöglich, Zahlungen für Google-Dienste mittels Bankkarten oder Mobilfunkkonten zu tätigen. Experten raten daher zu einem Umstieg auf lokale Alternativen, um zukünftigen Problemen vorzubeugen.

Unternehmensvertreter erklärten am Freitag gegenüber der Zeitung Iswestija , dass sie über die Probleme informiert seien. Sie äußerten: “Wir sind uns der Schwierigkeiten einiger Nutzer in Russland bewusst und arbeiten an einer Lösung. Unser Ziel ist es, die kostenlosen Dienste für russische Nutzer weiterhin aufrechtzuerhalten.”

Russische Behörden haben Google und insbesondere YouTube häufig beschuldigt, terroristische Inhalte zu verbreiten, vor allem seit dem Kriegsbeginn im Februar 2022. Es gibt Spekulationen darüber, dass YouTube komplett blockiert werden könnte. Seit August berichten Nutzer über umfangreiche Ausfälle und langsame Ladegeschwindigkeiten auf der Plattform.

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