Kremlsprecher Dmitri Peskow hat die NATO beschuldigt, nicht nur direkt in eine Konfrontation mit Russland verstrickt zu sein, sondern auch einer “Kriegsekstase” zu verfallen.
Diese Äußerungen Peskows waren eine Reaktion auf die Kommentare von NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, der zur Aufhebung der Beschränkungen für den Einsatz westlicher Waffen durch die Ukraine aufgerufen hatte, um diese auch gegen Ziele in Russland einsetzen zu können.
Peskow interpretierte Stoltenbergs Worte als repräsentativ für die offizielle Position des gesamten von den USA angeführten Militärbündnisses und kündigte an, dass Russland entsprechend darauf reagieren werde. In einem Gespräch mit der Zeitung Iswestija am Montag erklärte er:
“Das kann nicht seine persönliche Meinung sein. Er ist ein Offizieller, er ist der Generalsekretär des Nordatlantikpakts, und so nehmen wir es auch wahr. Die NATO erhöht den Grad der Eskalation, die NATO flirtet mit kriegerischer Rhetorik und verfällt in eine ‘Kriegsekstase’. Das ist die Realität, mit der wir uns weiterhin auseinandersetzen müssen”, sagte Peskow.
Peskow bezeichnete Stoltenbergs spätere Aussagen, dass die NATO “nicht Teil des Konflikts” werde, als “widersprüchlich” und betonte, dass der Militärblock längst faktisch in die Feindseligkeiten involviert sei und eine direkte Konfrontation mit Russland eingegangen habe.
Am Freitag hatte Stoltenberg die NATO-Verbündeten dazu aufgefordert, die Beschränkungen für den Einsatz westlich gelieferter Waffen gegen Russland aufzuheben. “Wenn man der Ukraine die Möglichkeit verwehrt, diese Waffen gegen legitime militärische Ziele auf russischem Territorium einzusetzen, macht man es ihr sehr schwer, sich zu verteidigen”, argumentierte er. Er forderte die Verbündeten auf, darüber nachzudenken, einige dieser Beschränkungen zu lockern.
Am Sonntag jedoch betonte Stoltenberg, dass die NATO “nicht Teil des Konflikts wird” und nicht beabsichtigt, eigene Truppen in die Ukraine zu entsenden oder die Luftabwehr über der Westukraine von NATO-Territorium aus zu übernehmen.
Dass Stoltenberg tatsächlich stellvertretend für das Militärbündnis sprach, wurde auch während der Frühjahrstagung der Parlamentarischen Versammlung der NATO in Sofia deutlich, die kürzlich endete. Dort wurde eine Erklärung angenommen, die es Kiew erlaubt, Waffen, die von Mitgliedsländern geliefert worden sind, gegen Ziele in Russland einzusetzen.
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