In Moskau wurde durch ein kürzlich veröffentlichtes Dekret der Bau von Mikroapartments untersagt, welches am Donnerstag in Kraft getreten ist. Dieser Schritt steht im Einklang mit den sozialen Entwicklungszielen des russischen Präsidenten Wladimir Putin, die darauf abzielen, die Wohnverhältnisse landesweit zu verbessern.
Das von Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin unterzeichnete Dekret setzt die Mindestwohnfläche auf 28 Quadratmeter fest. Diese Fläche schließt Balkone, Terrassen und Speisekammern nicht mit ein. Die Maßnahme zielt darauf ab, “angemessene Lebensbedingungen in Wohnblocks zu gewährleisten”.
Bereits im Mai hatte Putin die Regierung angewiesen, die Wohnqualität in Russland zu steigern. Ziel ist es, bis 2030 eine Mindestwohnfläche von 33 Quadratmetern und bis 2036 eine von 38 Quadratmetern zu erreichen, um den Lebensstandard besonders für Familien zu erhöhen.
In der Vergangenheit waren Mikroapartments in Moskau besonders bei jungen Erwachsenen beliebt. Aktuell machen Wohnungen unter 28 Quadratmetern etwa 18 Prozent des auf dem Markt verfügbaren Wohnraums in der Hauptstadt aus, so berichtet die Wirtschaftszeitung RBK unter Berufung auf Immobilienexperten.
Nachdem die Pläne zum Verbot von Mikroapartments kurz nach Putins Ankündigung öffentlich wurden, verzeichnete der Markt für Immobilien unter 28 Quadratmetern laut RBK eine Preissteigerung von 60 Prozent.
Vergleichend dazu zeigt sich ein weltweiter Trend zu kleineren Wohnflächen. Beispielsweise schreibt die britische Regierung eine Mindestgröße von 37 Quadratmetern für neue Wohnungen vor, erlaubt jedoch auch den Bau von Wohnungen, die nur 19 Quadratmeter groß sind. Die durchschnittliche Größe einer eigens für Studenten gebauten Wohnung in London beträgt dabei gerade einmal etwas mehr als 13 Quadratmeter.
Weiterführende Informationen – Ein Vergleich der Wohnungsmärkte in Deutschland und Russland.