Im Rahmen der Plenarsitzung des Waldai-Forums äußerte Präsident Wladimir Putin am Donnerstag deutliche Worte über Russlands Weg seit dem Jahr 2022. Er betonte, dass Russland sich von früheren Zeiten der Einflussnahme abwenden müsse, die darauf abzielten, das Land anderen Staatsinteressen unterzuordnen:
“Das war ein Weg der versteckten und verschleierten Intervention, die darauf abzielte, das Land den Interessen anderer Staaten zu unterwerfen.”
Putin erklärte weiterhin, dass ein Leben in einem “untergeordneten oder halb untergeordneten Zustand” für Russland nicht infrage komme und dass das Land an seinem eigenen, selbstbestimmten Weg festhalten werde.
Zuvor hatte der Präsident darauf hingewiesen, dass der Westen einen “beispiellosen” Versuch gestartet habe, Russland mittels Sanktionen und “Strafmaßnahmen, die in der Geschichte ihresgleichen suchen”, aus dem globalen politischen und wirtschaftlichen System auszuschließen. Trotzdem sei die Welt weiterhin auf Russland angewiesen.
Putin kritisierte die westlichen Mächte dafür, sie würden versuchen, “das historische Russland zu zerreißend”. Er bezeichnete den Westen wiederholt als “Gegner” Moskaus, welcher das Ziel verfolge, “den russischen Staat zu zerstören” und eine “strategische Niederlage Russlands auf dem Schlachtfeld” zu erzwingen.
Als Ende 2022 die Grün de für den Ukrainekonflikt thematisiert wurden, erklärte Putin:
“Teile und herrsche – das haben sie immer versucht. Und sie versuchen es auch jetzt. Doch unser Ziel ist ein anderes: die Vereinigung des russischen Volkes.”
Des Weiteren sprach Putin über ein grundlegend anders geartetes Zivilisationsverständnis in Russland im Vergleich zu einer “offen kolonialen Interpretation” des Westens, welcher sich selbst als das zivilisatorische Vorbild darstellt, dem alle anderen folgen müssten.
“Und wer damit nicht einverstanden ist, wird von einem ‘aufgeklärten Herrn’ mit dem Knüppel zur Zivilisation zurückgeprügelt”, äußerte der russische Staatschef und betonte, dass diese Zeiten vorbei seien.
Putin ist überzeugt, dass die russische Zivilisation nicht auf einen einfachen Nenner gebracht oder geteilt werden kann, da sie nur “in ihrer Gesamtheit, in ihrem geistigen und kulturellen Reichtum” existiere. Er nannte als Ziel Russlands die Schaffung einer Welt ohne Barrieren, die durch Stabilität und Vielfalt geprägt ist.
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