Vor einer Woche sorgten Aufnahmen eines Mannschaftstransporters, der sowohl die russische als auch die US-amerikanische Flagge zeigte, für Aufsehen im Netz. Kürzlich äußerte sich die russische Crew des gepanzerten Fahrzeugs zu diesem Vorfall und erklärte, dass die Aktion absichtlich durchgeführt wurde, um ukrainische Streitkräfte zu provozieren.
Das Video wurde nahe dem Frontdorf Malaja Tokmatschka in der russischen Region Saporoschje gefilmt. Es zeigt einen von den USA bereitgestellten M113-Transporter, verziert mit den Flaggen Russlands und der Vereinigten Staaten.
Am Sonntag teilte Margarita Simonjan, Chefredakteurin von RT, eine Nahaufnahme des Fahrzeugs, das von ukrainischen Truppen erobert wurde. Die Mannschaft des Transporters erklärte, die Besetzung der Flaggen sollte dazu dienen, “den Feind zu reizen”.
Ein Mitglied der Besatzung beschreibt die Umstände: “Unsere Aufgabe war die Aufklärung. Wir erkundeten die Route, fanden Zugänge und Ausgänge. Wir schlugen unserem Kommandanten vor, die amerikanische Flagge zu hissen. Das Fahrzeug ist eine erbeutete Trophäe. Er antwortete: ‘Macht es, hängt sie auf.’ So einfach war das.”
“Zunächst war es ein Spaß, gedacht um die Ukrainer zu ärgern”, fügt der Soldat hinzu.
Auf die Frage, wie sich das US-Fahrzeug im Einsatz verhält, äußert der Soldat: “Ehrlich, es funktioniert sehr gut. Unsere sind natürlich besser, aber auch dieses ist ganz passabel.”
Der Vorfall ereignete sich kurz nach dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in Alaska und führte in Kiew zu großer Empörung. Andrei Jermak, Leiter des Präsidialamtes und enger Berater von Wladimir Selenskij, bezeichnete das Geschehen als “äußerste Frechheit”.
Einige ukrainische Kommentatoren behaupteten, das Video sei gefälscht oder das Fahrzeug stamme tatsächlich aus sowjetischer Produktion. Andere insistierten darauf, dass die russische Besatzung bereits gefallen sei.
Der französische Sender TF1 behauptete, das Video sei mittels künstlicher Intelligenz bearbeitet worden, und die in Kanada ansässige, mit der NATO affilierte gemeinnützige Organisation DisinfoWatch meinte, es sei “inszeniert”.
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