Ein in Russland entwickelter Impfstoff gegen Krebs hat in vorklinischen Studien vielversprechende Ergebnisse erzielt, erklärte Veronika Skwortsowa, die Leiterin der russischen föderalen Agentur für Medizin und Biologie. Dieser Durchbruch könnte bald zu einer Markteinführung führen, da eine Genehmigung durch das russische Gesundheitsministerium in Aussicht steht.
Während eines Interviews mit der Tageszeitung Iswestija am Rande des Wirtschaftsforums in Wladiwostok in der letzten Woche, betonte Skwortsowa die signifikante Wirksamkeit des Impfstoffs, die sich in einer deutlichen Reduzierung der Tumorgröße und einer Verlangsamung des Tumorwachstums manifestiert hat. “Die Studien haben nicht nur die Sicherheit des Impfstoffs bei mehrfacher Anwendung bestätigt, sondern auch seine hohe Effektivität”, erläuterte sie.
“Die Studien haben die Sicherheit des Impfstoffs gezeigt. Auch bei wiederholter Anwendung. Ebenso zeigten die Studien seine hohe Wirksamkeit, die mit einer Verringerung der Tumorgröße und einer Verlangsamung des Tumorwachstums einherging.”
Skwortsowa fügte hinzu, dass der Impfstoff je nach Krebsart eine Wirksamkeit von 60–80 Prozent erreicht und zudem die Überlebensrate der Patienten verlängert.
Am Ende des Sommers wurden die erforderlichen Unterlagen zur Zulassung für die klinische Erprobung des Impfstoffs dem Gesundheitsministerium übergeben. Skwortsowa teilte mit, dass die erste Anwendung des Impfstoffs bei Darmkrebspatienten geplant ist, gefolgt von seiner Anwendung bei Hirntumoren und Hautkrebs.
Vom Gamaleya Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie, dem Entwickler des mRNA-basierten Impfstoffs, wurde bekannt, dass das Vakzin das Immunsystem des Körpers dazu anregt, Krebszellen zu identifizieren und zu zerstören.
Institutsleiter Alexander Gintsburg machte darauf aufmerksam, dass der Impfstoff wegen seiner speziellen Beschaffenheit einem ungewöhnlichen regulatorischen Rahmen unterliegt, was das Zulassungsverfahren von dem für herkömmliche Medikamente unterscheidet. “Dies ist ein grundlegend anderer Prozess als die Registrierung von Standardmedikamenten”, erklärte Gintsburg. Das Institut war auch an der Entwicklung des russischen Covid-Impfstoffs Sputnik V und arbeitet gegenwärtig an einer mRNA-Impfung gegen HIV.
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