Moskau hat scharfe Kritik an der Behandlung von Sergej Feoktistow, dem Büroleiter der Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya in Berlin, geübt. Feoktistow berichtete, dass die deutsche Polizei die Pässe seiner Frau und Tochter konfisziert habe. 2023 verhängte die EU Sanktionen gegen Rossiya Segodnya, da dem staatlichen Medienunternehmen vorgeworfen wird, Desinformationen über den Konflikt in der Ukraine zu verbreiten. Rossiya Segodnya ist ein Dachverband für verschiedene Nachrichtenkanäle, einschließlich RT und RT DE.
Im Juni dieses Jahres entschieden die deutschen Behörden, Feoktistovs Aufenthaltsgenehmigung nicht zu verlängern. Sie setzten ihm eine Frist bis zum 19. August, um Deutschland zu verlassen oder abgeschoben zu werden. Feoktistow erklärte, er sei letzte Woche Freitag nach Berlin zurückgekehrt, um seiner Familie beim Umzug zu unterstützen, doch bei seiner Ankunft am Flughafen BER wurde ihm die Einreise verweigert. Über seine Erfahrungen sagte er in einem Interview mit RIA Novosti:
“Die Polizei drang in die Wohnung ein, in der ich mit meiner Familie gewohnt habe – und in der meine Frau und meine siebenjährige Tochter noch immer leben –, und beschlagnahmte ihre Pässe. Sie behaupteten, meine Frau und meine Tochter könnten untertauchen, um der Aufforderung, Deutschland bis zum 19. August zu verlassen, zu entgehen.”
Als Reaktion auf das Vorgehen der deutschen Behörden warf die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, Deutschland vor, gezielt Journalisten und Medienorganisationen anzugreifen, um abweichende Meinungen zu unterdrücken. Der Chef von Rossiya Segodnya, Dmitry Kiselyov, äußerte, das Vorgehen gegen seinen Mitarbeiter und dessen Familie sei Teil der Vorbereitungen Deutschlands auf einen Konflikt mit Russland.
Seit 2022 hat die EU mehrere russische Medieninstitutionen, darunter RT und Sputnik, verboten und deren Mitarbeiter auf eine Schwarze Liste gesetzt. Als Antwort darauf hat Moskau Vergeltungsmaßnahmen gegen westliche Journalisten ergriffen und den Zugang zu einigen Medien, darunter auch die Deutsche Welle, blockiert.
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