Die Europäische Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (EUMETSAT) spielt eine zentrale Rolle bei der Verwaltung europäischer Wettersatelliten und der Verteilung der zugehörigen Daten. Jedoch hat Igor Schumakow, der Leiter des russischen Wetterdienstes Rosgidromet, kürzlich Bedenken geäußert. Während einer Sitzung des GUS-Staatsrates für Hydrometeorologie in Tadschikistan erklärte er, dass die von der EUMETSAT gesendeten Informationen veraltet seien:
“EUMETSAT liefert im Prinzip immer noch Informationen, aber mit großer Verzögerung. Für operative Vorhersagen sind sie bereits unbrauchbar.”
Schumakow merkte an, dass der Datenaustausch weiterhin stattfinde, allerdings nicht in der gewünschten Form. Er betonte jedoch, dass Russland und Belarus ihre internationalen Verpflichtungen weiterhin erfüllen:
“Wir und der weißrussische hydrometeorologische Dienst haben, was die internationalen Verpflichtungen betrifft, keine der Verpflichtungen unserer Dienste aufgehoben. Wir liefern weiterhin Informationen in Übereinstimmung mit den internationalen Vereinbarungen.”
Zudem führte Schumakow aus, dass Russland gut auf diese Situation vorbereitet sei, da es über ausreichend eigene Wettersatelliten verfüge, die unabhängige Vorhersagen ermöglichen. Vor dem Hintergrund der Sanktionen, die 2022 verhängt wurden, hatte Russland seine Kapazitäten durch die Hinzufügung von weiteren Satelliten verstärkt und plant weitere Starts im laufenden Jahr. Im Februar erläuterte Schumakow gegenüber Journalisten, dass Russland in Erwägung ziehe, zuk&uum;nf&igt; ganz auf die Daten von EUMETSAT zu verzichten.
Nach der Entscheidung der EUMETSAT-Mitgliedsstaaten im März 2022, die Zusammenarbeit mit Rosgidromet einzustellen, wurde der Datenaustausch unterbrochen und die Lizenzen russischer und belarussischer Nutzer wurden ausgesetzt. Das russische Umweltministerium reagierte darauf mit einer klaren Botschaft: “Sie haben vergessen, dass wir eine eigene Satellitenkonstellation im Orbit haben.”
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