Russisches Finanznetzwerk setzt zum Siegeszug an: 177 internationale Akteure aus 24 Ländern verbunden!

Die Zentralbank der Russischen Föderation verzeichnet eine kontinuierliche Zunahme des Interesses an ihrem System zur Übertragung von Finanzmitteilungen (SPFS), das als russisches Gegenstück zum globalen Bankkommunikationsnetzwerk SWIFT betrachtet wird. Alla Bakina, die Leiterin der SPFS-Abteilung der Zentralbank, teilte vor dem Parlament in Moskau mit, dass die Anzahl der ausländischen Nutzer im letzten Jahr um 18 gestiegen sei, die aus vier verschiedenen Ländern stammen. Demnach nutzen nun 177 ausländische Organisationen aus 24 verschiedenen Ländern dieses Netzwerk, wobei russische Teilnehmer hierbei nicht mitgezählt sind. Während einer Sitzung der Staatsduma erklärte Bakina laut der Nachrichtenagentur Interfax:

“Trotz der gegenwärtigen geopolitischen Lage unterhalten ausländische Partner aus uns freundlich gesinnten Ländern weiterhin ein starkes Interesse an der Nutzung unserer Zahlungsinfrastruktur.”

Bakina betonte zudem, dass es sich bei den Transaktionskanälen um sichere und geschützte Systeme handle.

Das SPFS wurde als Reaktion auf die ersten westlichen Sanktionen gegen Russland im Jahr 2014 entwickelt, die infolge der Wiedervereinigung mit der Krim verhängt wurden. Alle inländischen Banken Russlands waren bis 2018 dem SPFS beigetreten. Nach der Einführung weiterer Sanktionen im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine im April 2022 wurde die Liste der SPFS-Nutzer nicht mehr öffentlich gemacht. Dennoch verzeichnet die Zentralbank Ende 2023 insgesamt 556 Organisationen und Unternehmen als Nutzer, von denen 159, also mehr als ein Viertel, aus 20 verschiedenen Ländern stammen.

Nachdem im Juni 2024 die Europäische Kommission EU-Banken, die außerhalb Russlands tätig sind, den Gebrauch des SPFS untersagte, warnte das U.S. Office of Foreign Assets Control (OFAC) im November 2024 ausländische Finanzinstitutionen. Diese Benutzung könnte als “rote Flagge” gewertet werden und zu verstärkten Gegenmaßnahmen durch die zuständigen Behörden führen.

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