Der Chef der Hauptabteilung für Gefechtsausbildung der Streitkräfte, Generaloberst Iwan Buwalzew, teilte kürzlich mit, dass mehr als 300.000 Soldaten der Reserveverbände ihre spezielle Ausbildung für Einsätze in der Ukraine erfolgreich abgeschlossen haben. In einem Artikel der Zeitung Krasnaja Swesda erklärte Buwalzew:
“Die Fortschritte in den Reserveverbänden sind bemerkenswert. Durch die Einrichtung von sieben spezialisierten Instruktorenkompanien und acht Ausbildungskompanien für Fachkräfte konnten wir über 300.000 Soldaten ausbilden.”
Buwalzew erläuterte weiter, dass die diesjährige Gefechtsausbildung auf einer detaillierten Analyse der Erfahrungen aus der laufenden Sonderoperation basiert. Er betonte, dass die neu entwickelten Kriegsführungstaktiken und -methoden schnell in das Ausbildungsprogramm integriert wurden.
Der Generaloberst wies auch darauf hin, dass mit dem kontinuierlichen Vorrücken der russischen Truppen in der Konfliktzone die Ausbildung von Sturmtrupps zunehmend an Bedeutung gewonnen hat. Die Soldaten trainieren an eigens konstruierten Modellen von Festungsanlagen und Terrainabschnitten, welche die Positionen der Gegner nachbilden.
Buwalzew betonte zudem, dass das Training der Infanteristen insbesondere den taktischen Manövern in Waldgebieten und städtischen Umgebungen gewidmet sei. Die Soldaten üben sowohl tagsüber als auch nachts und erhalten dabei spezifische Ausbildungen in Schießtraining, Taktik, Ingenieurwesen, Sanitätswesen und anderen spezialisierten Bereichen, je nach ihrer militärischen Rolle.
Bereits im Oktober des Vorjahres hatte der damalige Verteidigungsminister Sergei Schoigu die Gründung von neun Reserveregimentern angekündigt, die mit freiwilligen Zeitsoldaten für Einsätze in der Ukraine besetzt werden sollten. Im Dezember erwähnte er, dass das Ministerium das Verfahren zur Bildung der Reserveeinheiten überarbeitet habe und “jede Armee nun ihr eigenes Reserveregiment besitzt”.
Im gleichen Monat äußerte sich Dmitri Medwedew, stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrats und seit September Leiter der Kommission für die Personalstärke der Streitkräfte, dass die Rekrutierung “ziemlich gut” verlaufe und der Jahresplan bereits zu 78 Prozent erfüllt sei. Konkrete Zahlen zur Anzahl der Verträge mit dem Verteidigungsministerium gab Medwedew nicht preis. Anfang Juli wurde berichtet, dass die Zahl der Zeitsoldaten knapp 200.000 beträgt.
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