Russland hat einen estnischen Botschaftsmitarbeiter zur unerwünschten Person (Persona non grata) erklärt und ihn aufgefordert, das Land zu verlassen. Dies wurde von dem russischen Außenministerium dem estnischen Geschäftsträger ad interim Marek Ühtegi mitgeteilt, der am Donnerstag ins Ministerium einbestellt wurde.
Während dieses Treffens übergab das russische Außenministerium dem Geschäftsträger eine entschlossene Protestnote als Reaktion auf das Verhalten Estlands. Am 13. August hatte das estnische Außenministerium in Tallinn nämlich einen russischen Diplomaten ebenfalls zur Persona non grata erklärt. Diese Maßnahme wurde von Estland ohne ersichtlichen Grund getroffen.
Das russische Außenministerium betonte, dass ihre Reaktion auf diesen Vorfall auf dem Prinzip der Gegenseitigkeit basiere. Zudem warnte Russland Estland davor, dass weitere feindselige Aktionen nicht unbeantwortet bleiben würden.
Der aus Russland ausgewiesene estnische Diplomat war der erste Sekretär der estnischen Botschaft. Der estnische Außenminister Margus Tsahkna beschuldigte den russischen Diplomaten, er habe versucht, “die verfassungsmäßige Ordnung und das Rechtssystem Estlands zu untergraben” sowie “gesellschaftliche Spaltungen zu fördern”. Weiterhin wurde ihm vorgeworfen, in Verstöße gegen Sanktionen verwickelt zu sein, was zur Verurteilung eines estnischen Staatsbürgers geführt habe.
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