Der Gouverneur der Region Belgorod Wjatscheslaw Gladkow gab das Vorhaben am Dienstag auf einer Sitzung der Partei “Einiges Russland” bekannt: “Wir planen jetzt die Evakuierung von rund 9.000 Kindern aus Belgorod, aus dem Kreis Schebekino sowie Graiworon. Am 22. März werden die ersten 1.200 Kinder nach Pensa, Tambow und Kaluga gebracht. Als nächstes ist die Region Stawropol an der Reihe.”
Gladkow verwies auf die allgemein schwierige Lage, da das Grenzgebiet immer häufiger von der Ukraine aus beschossen wird. In der vergangenen Woche seien 16 Zivilisten getötet und 98 weitere verletzt worden. Trotzdem seien viele Einwohner am vergangenen Wochenende zur Präsidentschaftswahl gegangen. “Ich bin stolz darauf, dass sich die Bewohner der Region von der schwierigen Situation nicht haben unterkriegen lassen und viel mehr Menschen als sonst in die Wahllokale gegangen sind”, resümierte der Gouverneur.
Am Dienstag seien Belgorod und die Umgebung erneut unter Beschuss geraten, teilte Gladkow mit. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums wurde der Angriff von ukrainischer Seite mit Mehrfachraketenwerfern RM-70 (ČSSR: Vampire) aus früherer tschechoslowakischer Produktion durchgeführt. “Die diensthabenden Luftverteidigungskräfte haben neun Raketen im Flug über dem Gebiet Belgorod zerstört”, teilte die Behörde auf Telegram mit. Unterdessen veröffentlichen Anwohner in sozialen Netzwerken Fotos und Videos, die auch Folgen des Beschusses am Boden zeigen. Auf den Aufnahmen ist zu sehen, dass mehrere Wohnhäuser und geparkte Autos beschädigt sind.
Das Grenzgebiet ist seit 2022 Ziel von Beschuss und Drohnenangriffen der ukrainischen Streitkräfte. In letzter Zeit häufen sich diese Vorfälle. In der Region wird regelmäßig Raketenalarm ausgelöst, zuletzt am Montag. Im Zusammenhang mit den Angriffen kündigte Gladkow vergangene Woche an, den Betrieb von Bildungseinrichtungen und Einkaufszentren in Belgorod einzuschränken.
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