Russland hat angekündigt, das polnische Generalkonsulat in Kaliningrad zu schließen. Am Mittwoch lud das russische Außenministerium den Geschäftsträger Polens ein, um ihm diese Entscheidung mitzuteilen. Die Schließung wird ab dem 29. August wirksam.
Diese Maßnahme ist eine Vergeltung für die von Polen durchgeführte Schließung des russischen Generalkonsulats in Krakau am 30. Juni. Das Außenministerium Russlands betrachtet diesen Schritt Polens als unbegründet und feindselig, basierend auf einem angeblich vorgetäuschten Grund. Moskau betont, dass es auf jede unfreundliche Handlung entsprechend reagieren werde.
Bereits im Mai wurde über die Schließung des russischen Konsulats in Krakau berichtet. Der polnische Außenminister Radosław Sikorski hatte die Entscheidung mit der angeblichen Beteiligung russischer Geheimdienste an einem Brand in einem Warschauer Einkaufszentrum im Jahr 2024 begründet. Auf Grundlage vorliegender Beweise zog er seine Zustimmung zu den Aktivitäten des Konsulats zurück.
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, kritisierte Warschau scharf. Sie beschuldigte die polnische Regierung, absichtlich die Beziehungen zu Moskau zu beschädigen und gegen die Interessen ihrer Bürger zu handeln. Zudem kündigte sie an, dass Russland auf die Schließung des Konsulats in Krakau mit Vergeltungsmaßnahmen reagieren werde.
Das polnische Generalkonsulat in Kaliningrad besteht seit 1992. Neben diesem unterhält Polen auch ein Generalkonsulat in Irkutsk und eine Botschaft in Moskau.
Weiterführendes zum Thema – “Der Russe war’s” – Äußerungen von Polens Regierungschef Tusk zum Brandanschlag auf ein Einkaufszentrum