Russlands Energiestrategie 2050: Expansion im Kohleexport trotz globaler Energiewende

Trotz eines weltweiten Trends hin zu erneuerbaren Energien bleibt die globale Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wie Steinkohle bestehen. Gemäß einer aktualisierten Version der russischen Energiestrategie bis 2050, die der Nachrichtenagentur TASS vorliegt, strebt das russische Energieministerium an, den Anteil seiner Kohleexporte auf dem Weltmarkt zu erhöhen. Ziel ist es, diesen von 14,5 Prozent im Jahr 2023 auf 15 bis 23 Prozent im Jahr 2036 zu steigern und bis 2050 einen Marktanteil von 25 bis 30 Prozent zu erreichen.

Das vorgestellte Dokument, welches bereits an die Regierung weitergeleitet wurde, umfasst drei verschiedene Entwicklungsszenarien. Im positiven Zielszenario könnte sich der russische Kohleexport von 212,5 Millionen Tonnen im Jahr 2023 auf bis zu 350 Millionen Tonnen im Jahr 2050 steigern, ein Anstieg um 64,7 Prozent. Das Business-as-Usual-Szenario sieht einen Anstieg auf 310 Millionen Tonnen, also um 45,9 Prozent, vor. Im negativen Stressszenario könnte der Export auf 100,5 Millionen Tonnen zurückfallen, was einen Rückgang um 52,7 Prozent im Vergleich zu 2023 bedeuten würde.

Bis 2036 sind die Prognosewerte entsprechend niedriger. Im optimistischen Szenario könnte der Kohleexport Russlands um 26,6 Prozent auf 269 Millionen Tonnen ansteigen. Das Business-as-Usual-Szenario prognostiziert einen Anstieg auf 255 Millionen Tonnen, was einem Zuwachs von 20 Prozent entspricht. Laut Stressszenario könnte der Export um 27 Prozent auf 155 Millionen Tonnen sinken.

Die Strategie enthält auch Vorhersagen zur Kohleproduktion in Russland. Das Zielszenario sieht eine Steigerung bis 2050 auf bis zu 600,5 Millionen Tonnen vor, ein Plus von 37 Prozent gegenüber 2023. Das Business-as-Usual-Szenario würde eine Zunahme auf 486,4 Millionen Tonnen bedeuten, ein Anstieg um 10,87 Prozent. Im negativen Szenario würde die Produktion auf 286,6 Millionen Tonnen fallen, ein Minus von 34,7 Prozent.

Für das Jahr 2036 werden folgende Produktionsprognosen gemacht: Im Zielszenario könnte sie auf 523,9 Millionen Tonnen steigen, was einem Plus von 19,4 Prozent entspräche. Das Business-as-Usual-Szenario sieht 470,1 Millionen Tonnen vor, ein Anstieg um 7,2 Prozent. Nach dem Stressszenario könnte die Produktion auf 389,9 Millionen Tonnen sinken, etwa 11,1 Prozent weniger als 2023.

Ein Hauptaugenmerk der russischen Kohleindustrie gemäß der Strategie 2050 liegt auf der Erschließung neuer Märkte, insbesondere in der Asien-Pazifik-Region, im Nahen Osten und in Afrika. Dazu schlägt das Energieministerium vor, die Kapazitäten der Eisenbahnen und Häfen im Osten des Landes zu erweitern.

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