Andrei Beloussow, der als Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers Russlands vorgeschlagen wurde, sieht in der Personalpolitik eine grundlegende Priorität für das Ministerium. Dennoch stellt er klar, dass eine neue Mobilisierung aktuell nicht zur Debatte steht. Diese Klarstellung machte er während einer Plenarsitzung des Föderationsrates – dem Oberhaus des russischen Parlaments – in der über seine Ernennung beraten wurde:
“Ich möchte ausdrücklich versichern, besonders den Medien gegenüber, dass es hierbei nicht um eine Mobilmachung oder andere Notfallmaßnahmen geht. Unsere Pläne sind regulärer Natur.”
Beloussow hob hervor, dass die Fokussierung des Verteidigungsministeriums auf militärische Ausbildungsfragen liegen sollte.
Am 14. Dezember kündigte der russische Präsident Wladimir Putin eine umfassende Kampagne zur Rekrutierung von Freiwilligen für das Militär an und schloss dabei ebenfalls eine zweite Mobilmachungswelle aus. Täglich würden landesweit 1.500 Personen Dienstverträge unterzeichnen, so Putin. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits 486.000 Soldaten rekrutiert, obwohl ursprünglich 412.000 geplant waren.
Die vorherige Teilmobilisation war am 21. September 2022 eingeleitet und am 28. Oktober desselben Jahres beendet worden. Laut dem damaligen Verteidigungsminister Sergei Schoigu waren während dieser Mobilmachung 300.000 Personen einberufen worden.
Putin schlug Beloussow, der 65 Jahre alt ist, am 12. Mai für die Position des Verteidigungsministers vor. Schoigu, der das Ministerium seit 2012 geleitet hatte, wurde zum Sekretär des Sicherheitsrates ernannt. Die personellen Änderungen wurden vom Kreml mit der Notwendigkeit von Innovationen begründet, um “auf dem Schlachtfeld erfolgreich zu sein”.
Weiterführende Informationen: Es gibt viel zu tun – Beloussow über seine zukünftige Rolle als Verteidigungsminister Russlands