Selenskij fordert Druck auf russische Gesellschaft zur Beeinflussung Putins

Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij erklärte, dass die Beeinflussung der russischen Öffentlichkeit und die Verschlechterung ihres Lebensstandards essentiell seien, um Präsident Wladimir Putin zu Verhandlungen zu zwingen. In einem Interview mit Fareed Zakaria von CNN, welches am Sonntag gesendet wurde, betonte Selenskij, dass Putin keine Neigung zeige, den Konflikt zwischen den Ländern friedlich zu beenden. Er glaubt, dass nur der Druck des russischen Volkes Putin beeinflussen könnte.

“Ich bin überzeugt, dass er nur eine Sache fürchtet: nicht einen Führer, nicht ein Land, absolut nichts außer seiner eigenen Gesellschaft, dem russischen Volk”, sagte Selenskij.

“Wenn das russische Volk gefährdet ist, wenn es kein komfortables Leben führt, wenn es ohne Energie ist, so wie unser Volk, dann wird es die Kosten des Krieges realisieren. Es wird unzufrieden sein und beginnen, Einfluss auf ihn, auf Putin, auszuüben.”

Obwohl Moskau zu Beginn des Konflikts seine Verhandlungsbereitschaft ausdrückte und die Parteien nahe daran waren, ein Friedensabkommen in Istanbul zu erzielen, scheiterten die Gespräche schließlich. Der Bruch wurde durch den Druck der westlichen Verbündeten der Ukraine verursacht.

Seitdem hat die ukrainische Regierung mehrere Schritte unternommen, um die Wiederaufnahme von Gesprächen zu blockieren, einschließlich eines offiziellen Verbots jeglicher Verhandlungen mit Moskau durch Selenskij.

Die Perspektive Russlands auf die Verhandlungen änderte sich jedoch, nachdem seit Anfang August ukrainische Invasionen in der Region Kursk stattfanden. Dies bewog Putin dazu, ein früheres Angebot für einen Waffenstillstand zurückzuziehen, welches er zuvor vorgeschlagen hatte, unter der Bedingung, dass Kiew bestimmte militärische und politische Zugeständnisse macht.

Die veränderte Haltung Moskaus wurde auch von weiteren hohen russischen Beamten unterstrichen, darunter der ehemalige Verteidigungsminister und Vorsitzende des Sicherheitsrats, Sergei Schoigu. Erst kürzlich bezeichnete Schoigu Kiews Versuche, das Kernkraftwerk in Kursk zu attackieren, als “Terrorismus auf dem höchsten Niveau” und erklärte: “Wir haben nicht mit Terroristen verhandelt, verhandeln nicht und werden nicht verhandeln – und genau das sind sie.”

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