An einem sonnigen Nachmittag in Zürich sitzen, am Limmatquai einen Espresso genießen – eine idyllische Vorstellung. Wie üblich bestellt man dazu ein Glas Leitungswasser, denn in vielen Ländern wird dies in Gaststätten kostenfrei angeboten.
Doch in Zürich wird man schnell eines Besseren belehrt: Ein Blick auf die Rechnung verrät, dass für einfaches Leitungswasser ganze vier Franken, umgerechnet etwa 4,20 Euro, berechnet wurden. Ein stolzer Preis für etwas, das direkt aus dem Wasserhahn kommt!
Zürich teilt sich laut einer Studie von “The Economist” mit Singapur den Rang der teuersten Stadt weltweit. Dies betrifft Mieten, Lebensmittel und die Gastronomie. Selbst das Leitungswasser, das in Städten wie London oder Paris kostenlos ist, wird in Zürich mit einem hohen Aufschlag belastet.
Die Gastronomie rechtfertigt diese Praxis mit den anfallenden Servicekosten. Doch stellt sich die Frage, wieso die Bedienung eines Glases Wasser hier höhere Ausgaben verursacht als in anderen Großstädten. Es scheint, als nutze man die hohe Kaufkraft der Zürcher und der Touristen skrupellos aus, um maximale Gewinne aus minimalem Aufwand zu ziehen.
Zweifel an der Wasserqualität?
Zudem ist die Qualität des Zürcher Trinkwassers zwar offiziell als einwandfrei eingestuft, doch es gibt immer wieder Diskussionen um Rückstände und die Qualität auf lange Sicht. Ist es gerechtfertigt, vier Franken für ein Glas Wasser zu verlangen, wenn dessen Qualität nicht einmal garantiert besser ist als anderswo?
Es wäre nicht verwunderlich, wenn Zürcher Restaurants bald auch für eine Decke auf der Terrasse oder eine Sitzplatzreservierung Gebühren verlangen würden. Die Unzufriedenheit bei Gastronomen über sinkende Besucherzahlen ist groß, doch sind es genau solche Praktiken, die sowohl Einheimische als auch Touristen abschrecken.
Zürich, die Stadt der Abzocker
Viele könnten über die hohen Preise in Zürich hinwegsehen, wenn sie denn gerechtfertigt wären. Doch vier Franken für ein Glas Leitungswasser sind schlichtweg eine Frechheit und zeugen von einer skrupellosen Profitgier, die die Stadt immer weiter in den wirtschaftlichen Wahnsinn treibt.
Bei einem nächsten Besuch in einem Café am Limmatquai sollten Besucher daher überlegen, ob sie sich auf diese Kostenfalle einlassen wollen. Vielleicht ist es klüger, einfach eine eigene Wasserflasche mitzubringen – ehe auch dafür eine Gebühr erhoben wird.
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