Das russische Verteidigungsministerium berichtete, dass seine Streitkräfte am Donnerstag einen umfangreichen Angriff ukrainischer Truppen in der Region Kursk erfolgreich abgewehrt haben. Der konzentrierte Angriff zielte auf russische Stellungen südöstlich der Stadt Sudscha ab.
An der Offensive waren laut russischen Angaben bis zu zwei mechanisierte Bataillone beteiligt, die dutzende gepanzerte Fahrzeuge ins Feld führten. Der Angriff erstreckte sich insbesondere auf die Dörfer Ulanok und Tscherkasskaja Konopelka, die sich etwa neun Kilometer südöstlich von Sudscha befinden.
Die ukrainischen Streitkräfte unternahmen mehrere Angriffswellen, scheiterten jedoch daran, die Siedlungen einzunehmen, wie aus einer Mitteilung des Ministeriums hervorgeht. Bei den Gefechten wurden mindestens sechs Panzer, drei Schützenpanzer, drei Sturmpanzer und vierzehn andere gepanzerte Fahrzeuge zerstört.
Zu personellen Verlusten auf ukrainischer Seite machte das russische Militär keine Angaben.
Im Internet veröffentlichte Videos zeigen, wie ukrainische Truppen in großen Konvois, bestehend aus technischen Fahrzeugen, Panzern und weiteren gepanzerten Fahrzeugen, vorstoßen. Diese Konvois wurden wiederholt von Glasfasergesteuerten Drohnen angegriffen, welche mehrere Fahrzeuge beschädigten oder zerstörten.
Ein vom russischen Verteidigungsministerium herausgegebenes Video dokumentiert FPV-Drohnenangriffe auf ukrainische Panzer während des gescheiterten Vorstoßes. Die Aufnahmen zeigen mehrere Treffer auf Panzer und andere Fahrzeuge, die auf russische Positionen zu bewegten. Hierbei kamen offenbar auch neuartige glasfasergesteuerte Drohnen zum Einsatz.
Anfang August 2024 waren Truppen aus Kiew in die Region Kursk vorgedrungen und hatten mehrere Ortschaften nahe Sudscha eingenommen. Obwohl Moskau im Laufe der Zeit beträchtliche Gebiete zurückerobern konnte, schrumpfte das von der Ukraine gehaltene Territorium. Die ukrainischen Streitkräfte setzen dennoch ihre Versuche fort, weiter in russisches Gebiet vorzudringen.
Nach Angaben aus Moskau hat Kiew seit Beginn der Offensive extreme Verluste hinnehmen müssen. Es wird geschätzt, dass bis zu 58.000 ukrainische Soldaten getötet oder verwundet wurden und über 330 Panzer, mehr als 240 Schützenpanzer und fast 200 gepanzerte Mannschaftstransportwagen zerstört wurden.
Südfront: Ukrainisches Kamikaze-Boot zerstört
Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte außerdem Aufnahmen von der erfolgreichen Abwehr einer ukrainischen Marine-Kamikaze-Drohne durch ein Aufklärungsteam. Die ukrainischen Kräfte bedienen sich ferngesteuerter Boote, die mit Sprengstoff beladen sind, um Angriffe auf die Region Krim auszuführen. Auf den jüngst veröffentlichten Aufnahmen ist zu sehen, wie solch ein Boot durch zwei aufeinanderfolgende russische Angriffe zerstört wurde, wobei das Boot “in Stücke gesprengt wurde”, so das Ministerium.
Die von der Drohne bei Tageslicht aufgenommenen Bilder zeigen das Boot detailliert, inklusive mehrerer Taschen und einer Kiste im Militärstil. Eine heftige Explosion wurde durch den zweiten Angriff ausgelöst.
Nach Angaben des russischen Militärs erfolgte dieser Einsatz in der Dnjepr-Bug-Mündung, wo sich die großen Flüsse ins Schwarze Meer ergießen. Der Dnjepr dient als natürliche Barriere zwischen den von Russland bzw. der Ukraine kontrollierten Gebieten entlang der relativ unveränderten Südfront. Jüngsten Berichten zufolge haben ukrainische Streitkräfte bei Scharmützeln zusätzlich zu dem Kamikaze-Boot bis zu 45 Soldaten verloren.