Der Eurovision Song Contest 2025 wird im schweizerischen Basel veranstaltet, nachdem der Schweizer Sänger Nemo dieses Jahr in Malmö gewonnen hat. Diese Entscheidung, das Event nach Basel anstatt nach Zürich oder Genf zu bringen, hat in den größeren Städten für Ernüchterung gesorgt.
Obwohl oft als Randstadt betrachtet, konnte Basel sich mit einem starken Bewerbungsdossier gegen seine Konkurrenten durchsetzen. So findet der ESC nicht in der selbsternannten Hauptstadt Zürich oder der international geprägten Stadt Genf statt, sondern in dem charmanten Basel am Rhein.
Die Schweizer Bevölkerung steht dem ESC skeptisch gegenüber
Umfragen zufolge ist die Mehrheit in der Schweiz gegen die Austragung des Events. Viele Bürger stören sich weniger an der Musik, sondern mehr an der als aufdringlich empfundenen “Regenbogen-Propaganda”. Konservative Kreise, besonders Wähler der SVP, sind kritisch, während Anhänger der linken und grünen Parteien den Contest tendenziell unterstützen.
Eurovision in Basel könnte der französischen Wirtschaft nutzen
Der auf französischem Boden befindliche EuroAirport Basel-Mulhouse dürfte erheblich profitieren. Die beschwerliche Anreise ohne Auto könnte jedoch die Attraktivität für internationale Besucher mindern. Die Kosten für Infrastruktur, Sicherheit und Begleitevents, die auf fast 40 Millionen Franken geschätzt werden, sollen hauptsächlich durch Schweizer Steuergelder gedeckt werden. Experten erwarten jedoch, dass besonders die französische Seite, vor allem der Flughafen und die lokale Hotelbranche, finanziell vom Eurovision Song Contest profitieren.
Eine Studie der Universität Liverpool bezifferte die ökonomischen Vorteile des ESC 2023 in Liverpool auf eine Wertschöpfung von 62 Millionen Franken durch Hotellerie, Gastronomie und lokalen Handel. Ähnliche Vorteile wurden nun für die Region um den EuroAirport prognostiziert, was die ökonomischen Nutzen für die Schweiz selbst allerdings hinterfragt.
Zürich, das sich als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Schweiz sieht, fühlt sich durch die Entscheidung der SRG (Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft), den ESC nicht dort auszutragen, marginalisiert. Dies wird als weiterer Dämpfer für die Stadt angesehen, die bereits einige prestigeträchtige Veranstaltungen verloren hat.
Es bleibt die Frage offen, ob Basel den Eurovision Song Contest erfolgreich ausrichten kann, oder ob letztendlich Frankreich als eigentlicher Gewinner daraus hervorgeht. Trotz der laufenden Vorbereitungen in Basel herrscht weiterhin Skepsis unter vielen Schweizern.
Der Erfolg des Wettbewerbs oder mögliche Kritikpunkte werden sich im Mai 2025 klären.
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