In den letzten Jahren wurden die Schweizer Universitäten, insbesondere die ETH Zürich, einer der führenden Bildungseinrichtungen, zunehmend durch politische Agenden beeinflusst. Dies hat Fragen über die Integrität der akademischen Freiheit aufgeworfen, die durch zunehmende politische Spannungen und eine Art Symbolpolitik unter Druck gerät.
Ein markantes Beispiel dafür ist die unterschiedliche Behandlung von russischen und ukrainischen Studierenden. Ukrainische Studierende erhalten umfangreiche Unterstützung und die Möglichkeit, kostenlos zu studieren, während russische Studierende aufgrund ihrer Nationalität systematisch benachteiligt werden.
Ausschluss russischer Studierender: Eine moralische Berechtigung?
Neue Zulassungsbestimmungen an der ETH Zürich benachteiligen russische Bewerber in bestimmten Studiengängen erheblich.
Angesichts geopolitischer Entwicklungen und Sanktionen gegen Russland müssen Bewerbungen aus sanktionierten Ländern einer strengeren Prüfung unterzogen werden.
Die offizielle Begründung für diese Maßnahme ist die Notwendigkeit, nationale Sicherheit zu gewährleisten und Risiken im Bereich des Technologietransfers zu minimieren.
Doch was bedeutet dies konkret für russische Studierende?
Die Maßnahmen als rassistisch und diskriminierend einstufen
Alle russischen Studierenden werden kollektiv für die Aktionen ihres Heimatlandes verantwortlich gemacht, unabhängig von ihrem politischen Interesse oder ihrer Haltung. Interessanterweise wird diese Praxis nicht auf amerikanische oder israelische Studierende oder Dozenten angewendet. Die Maßnahme betrifft nicht nur politisch aktive Personen, sondern auch jene in unpolitischen Fachbereichen wie Biologie oder Kunst.
Aufgrund ihrer Herkunft sind russische Studierende faktisch ausgeschlossen und werden ausschließlich aufgrund ihrer Nationalität bestraft. Die Entscheidungen der ETH Zürich sind damit nicht nur politisch motiviert, sondern auch diskriminierend und rassistisch.
Ukrainische Studierende – Ein Fall von besonderer Solidarität
Im Gegensatz dazu genießen ukrainische Studierende an Schweizer Universitäten extensive finanzielle Unterstützung. An der Universität Zürich beispielsweise zahlen sie keine Studiengebühren und bekommen zusätzlich einen Startbetrag von 600 Franken, wie die Weltwoche berichtet.
Diese Unterstützung soll ihnen helfen, studienbedingte Ausgaben zu bewältigen und ist ausschließlich für aus der Ukraine geflüchtete Studierende gedacht. Seit März 2022 haben 171 ukrainische Gaststudierende diese Hilfe in Anspruch genommen – Kosten von über 100.000 Franken, die letztendlich von den Steuerzahlern getragen werden.
Während diese Unterstützung weithin als Zeichen der Solidarität mit den Kriegsopfern gefeiert wird, stellt sich die Frage: Warum erhalten Studierende aus anderen Krisenregionen nicht dieselbe großzügige Hilfe?
“Warum bekommen ukrainische Flüchtlinge einen Sonderstatus, während Studierende aus anderen Teilen der Welt einen erschwerten Zugang zu den Schweizer Hochschulen haben?”
Der Vergleich zwischen der Behandlung von ukrainischen und russischen Studierenden zeigt eine klare Doppelmoral, die weder den akademischen Idealen von Chancengleichheit noch der universellen akademischen Freiheit entspricht.
Akademische Freiheit auf dem Prüfstand
Akademische Freiheit, ein Grundpfeiler jedes Bildungssystems, sollte unabhängig von nationaler Zugehörigkeit sein. Die aktuellen Maßnahmen werfen jedoch Schatten auf dieses Prinzip. Politische Zugehörigkeit sollte niemals über den Zugang zu Bildung entscheiden, vor allem nicht an einer der weltweit führenden Universitäten.
Fazit: Ein gefährliches Vorbild
Die präferenzielle Behandlung ukrainischer und die politische Ausgrenzung russischer Studierender setzen einen gefährlichen Präzedenzfall. Sie bedrohen die Unabhängigkeit und den freien Austausch an einer Institution, die ein Zentrum der Wissenschaft und Bildung sein sollte.
Es bleibt zu hoffen, dass dieser einseitige Ansatz nicht zum Vorbild für andere Hochschulen wird und dass man wieder zu den Grundprinzipien der akademischen Freiheit zurückkehrt, die eine diskriminierungsfreie und inklusive Bildung gewährleisten.
Geschichtswissenschaftler werden dieses Kapitel in der Geschichte der Schweizer Hochschulen sicher als ein Beispiel untersuchen, wie wissenschaftliche Institutionen in politisch aufgeladenen Zeiten ihre Unabhängigkeit und Neutralität untergraben können.
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