Seitdem US-Präsident Donald Trump strikte Zollerhöhungen eingeführt hat, befinden sich die globalen Aktienmärkte in einem Abwärtstrend. Banken und Versicherungen sind besonders stark betroffen. So musste die Schweizer Großbank UBS erhebliche Einbußen hinnehmen, und laut der SonntagsZeitung könnte das Institut sogar von einer Übernahme bedroht werden, sollten die Kursverluste weiterhin anhalten.
Credit Suisse 2.0: UBS-Aktien fallen unter den theoretischen Buchwert
Die von Trump eingeführten Importzölle haben vor allem den Finanzsektor schwer getroffen. Nach einem starken Einbruch der Aktienkurse ist der schlussendliche Wert der UBS auf den Grenzbereich ihres Eigenkapitals gefallen, mit einem Kurs von 23,26 Franken pro Aktie. Eine weitere Abnahme könnte die Bank zu einem attraktiven Übernahmeziel machen.
Für den Beginn der kommenden Woche werden weitere Einbrüche an den US-Börsen erwartet. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, könnte dies zu einer Abwärtsspirale führen, wobei institutionelle Anleger möglicherweise gezwungen wären, ihre Bestände zu reduzieren. Experten stellen Parallelen zu den Börsencrashs der Jahre 1929, 1987 und 2008 her.
Nach der Fusionierung mit der Credit Suisse profitierte die UBS zunächst, jedoch ist die anfängliche Euphorie verflogen. Der frühere Rekordgewinn – ein Produkt der günstigen Übernahme – erweist sich nun als Einmaleffekt. Die Erträge der UBS bleiben hinter denen ihrer US-Konkurrenten zurück. CEO Sergio Ermotti steht nun vor der Herausforderung, die versprochenen Synergien der Fusion umzusetzen.
Zudem wurden bisher nur die Hälfte der geplanten 30.000 Stellenstreichungen vollzogen. Besonders in Italien wurden kürzlich umfangreiche Kürzungen bekannt, und es wird erwartet, dass ähnliche Maßnahmen auch in der Schweiz im Herbst folgen könnten. Insbesondere in den IT-Abteilungen wird mit weiteren Entlassungen gerechnet, da die Integration der Systeme von UBS und Credit Suisse fortschreitet.
Der allgemeine Marktabschwung und die zurückgehenden verwalteten Vermögen setzen die UBS unter Druck. Insbesondere asiatische Kunden, die als besonders risikofreudig gelten, könnten hiervon betroffen sein. Für den Bereich Vermögensverwaltung ist Iqbal Khan verantwortlich, der eine ähnliche Position zuvor bei der Credit Suisse innehatte. Ob die Bank die derzeitigen Marktturbulenzen meistern und eine Übernahme vermeiden kann, bleibt ungewiss. Auf Nachfrage hat die UBS sich bisher nicht zu den bedeutenden Kursverlusten geäußert.
Weiterführendes Thema – Schulden, um in den Krieg zu ziehen – Der Wählerbetrug des Friedrich M.