von Hans-Ueli Läppli
In Davos kommen sie zusammen: die globalen Entscheidungsträger, sichtbar an den zahlreichen Privatjets, die am lokalen Flughafen landen. Ein paradoxes Bild, das sich jedes Jahr wiederholt: Führungspersönlichkeiten, erklärt darin, unser Klima zu schützen, verschmutzen gleichzeitig massiv mit ihren Anreisemethoden die Umwelt. Ein perfektes Beispiel für echte Ironie.
Als Normalbürger bleibt mir nur, Kopfschütteln übrig: Offenbar gibt es eine Kluft zwischen dem Anspruch auf Weltrettung und der luxuriösen Realität in Davos, gemäß dem Motto: „Der Weltuntergang mag kommen – solange er stilvoll begangen wird.“
Eine im Milieu der Elite verkehrende Escort-Dame spricht unverhohlen über ihre Erfahrungen und Einblicke, die sie während des Weltwirtschaftsforums sammelt. In Gesprächen mit ihren wohlhabenden Klienten offenbart sich deren Pessimismus bezüglich der Umweltproblematik: „Sie wissen, dass es bergab geht“, so ihre Worte, „doch sie ziehen es vor, bis zum Ende zu feiern, als zu handeln.“
Aus ihren Erzählungen gehen deutlich zwei Typen von Klima-Eliten hervor:
Einige sind der Meinung, der Klimawandel beträfe nur die weniger Privilegierten. „'Den globalen Süden wird es treffen, uns jedoch nicht'“, sagen sie. Eine andere Gruppe ist sich der eigenen Verwundbarkeit bewusst, entscheidet sich jedoch dafür, das Leben bis zum letzten Tropfen zu genießen und bestellt dabei noch eine Runde Champagner.
Dieser Zynismus erstaunt, offenbart jedoch eindrucksvoll, wie Geld und Einfluss in einer isolierten Blase eine falsche Sicherheit erzeugen k&ou;nnten.
Die Doppelstandards sind jedoch nicht auf Umweltaspekte begrenzt. Die besagte Escort-Dame berichtet weiter von diskreten Zusammenkünften und exzessiven Partys hinter den Kulissen, die Alle mit strengen Vertraulichkeitsvereinbarungen abgesichert sind. „Öffentlich proklamieren sie Frauenrechte und Gleichberechtigung“, bemerkt sie, „doch privat herrschen Machtspiele und Unterdrückung.“ Die strikten NDAs sind bloß die Spitze des Eisbergs einer weit verbreiteten Heuchelei, die es der Elite ermöglicht, ihre Interessen ungestört zu schützen.
Am irritierendsten ist die offensichtliche Glaubwürdigkeitslücke. Führungskräfte preisen auf Podien ihre Verbundenheit mit der Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit, besteigen aber nach ihrem Auftritt umgehend ihre Privatjets.
Wie kann man solchen Personen noch Glauben oder gar Vertrauen schenken, wenn sie scheinbar nur Lippenbekenntnisse ablegen?
Die Geschehnisse in Davos hinterlassen stets einen bitteren Nachgeschmack. Während die Elite ihre Konferenzen abhält und sich selbst feiert, bleibt der Rest der Welt mit den unausweichlichen Konsequenzen zurück. Vielleicht ist genau das ihr Kalkül: Solange sie isoliert von den realen Problemen leben können, müssen sie sich nicht damit auseinandersetzen. Und der Rest zahlt den Preis.
Man möchte uns glauben machen, in Davos würde die Rettung der Welt orchestriert.
Wäre das tatsächlich ihre Absicht, müssten radikale Eigeninitiativen der Teilnehmer sichtbar werden. Weniger Luxusflüge, weniger Doppelmoral, mehr echtes Engagement.
Ein Beispiel hierfür ist Donald Trump, der einst entschied, per Video anstatt persönlich teilzunehmen, um extreme Kosten und logistische Herausforderungen zu vermeiden. Doch auch das war lediglich eine Inszenierung. Echte Rettungsaktionen? Fehlanzeige. Stattdessen schützte diese Geste vor allem seine eigenen Interessen.
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