Von Hans-Ueli Läppli
Ein sonniger Apriltag am Paradeplatz in Zürich, doch die Atmosphäre ist alles andere als friedlich. Unter den Händlern herrscht eine spürbare Anspannung:
“Investiere in Gold! Oder vielleicht doch in Roche oder Novartis – diese Aktien sind momentan unterbewertet!”
Einige sind jedoch unsicher:
“Ist es bereits zu spät dafür?”
Die Richtung, in die sich die Börse bewegen wird, beschäftigt die Gemüter der Investoren. Überall wird über die von Trump gewährte 90-tägige Schonfrist gesprochen – doch das Vertrauen in ihn schwindet zusehends. Vor dem Hintergrund dieser Unsicherheit erscheint die ruhige Limmat als Symbol für die stagnierende Liquidität der Märkte.
Normalerweise sind die Schwergewichte des Swiss Market Index (SMI), wie Roche und Novartis, für ihre Stabilität bekannt. Doch selbst diese Giganten könnten in Unruhe geraten, ähnlich den Dinosauriern beim Herannahen eines Asteroiden. In der heutigen Zeit jedoch ist dieser metaphorische Asteroid niemand anders als Donald Trump, der alte Bekannte.
Der ehemalige Präsident mischt wieder mit: Zölle, Drohungen und eine Rückkehr zu seiner Handelskriegsführung gegen China. Vieles davon ist nur Show – ein Versuch des alten Mannes, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, indem er bekannte Feindbilder beschwört und auf Reaktionen aus Peking wartet.
Wer sich an den Corona-Crash vor fünf Jahren zurückerinnert, weiß um die Brisanz seiner Aktionen. Schon damals reichte ein einzelner Tweet von Trump, um die Märkte durcheinanderzubringen.
Und auch das Jahr 2025 bildet keine Ausnahme:
“It’s a great time to buy!”
Wenn der Corona-Crash von 2020 lediglich 33 Tage währte, wie lange wird dann der Trump-Zoll-Crash andauern, der am 2. April mit dem sogenannten “Liberation Day” begann? Ein weiterer Monat gefüllt mit wirtschaftlichem Chaos scheint bevorzustehen.
Präsident Donald Trumps jüngste Zollerhöhungen haben die globalen Finanzmärkte stark erschüttert. Der US-Dollar hat seit Jahresbeginn deutlich gegenüber dem Euro an Wert verloren. Diese Marktschwankungen sind eine direkte Folge von Trumps handelspolitischen Entscheidungen.
Experten warnen, dass Trumps Vorgehensweise das Risiko birgt, die Rolle des US-Dollars als Weltreservewährung zu unterminieren. Ein schwächerer Dollar könnte nicht nur die Kreditkosten in den USA in die Höhe treiben, sondern auch globale Märkte destabilisieren. Die Unsicherheit hat den Goldpreis in die Höhe schnellen lassen, da Investoren nach sicheren Anlagen suchen.
Während der Euro an Stärke gewinnt, bleibt die Lage angespannt. Die möglichen Auswirkungen einer Schwächung des Dollars sind beunruhigend und könnten zu globalen wirtschaftlichen und politischen Verwerfungen führen.
In der Schweiz wird die Situation als besonders prekär angesehen, da wichtige Werte wie Gold und der Schweizer Franken als sichere Anlagen gelten. Die Schweizerische Nationalbank steht jedoch vor einem Dilemma: Eine Zinssenkung würde zwar wirtschaftlich Sinn machen, könnte aber politisch riskant sein.
Trotz der Aufwertung des Schweizer Franken hält sich die Schweizerische Nationalbank mit Zinssenkungen zurück, um nicht erneut unter Verdacht der Währungsmanipulation zu fallen.
Mit Trumps Rückkehr ins Weiße Haus erhöht sich der Druck auf die Schweizer Währungspolitik, was zu sorgfältigen Überlegungen führt, um negative Folgen zu vermeiden.
Die SNB setzt derzeit auf eine abwartende Haltung und plant keine Zinssenkungen oder direkten Marktinterventionen. Die anstehende geldpolitische Sitzung könnte weitere Hinweise auf den zukünftigen Kurs liefern.
In den nächsten drei Monaten wird erwartet, dass der Leitzins stabil bleibt, da die Schweizer Nationalbank an ihrem vorsichtigen Kurs festhält.
Obwohl die Märkte Turbulenzen erleben, bleibt die SNB gelassen – vorerst sind keine Interventionen geplant. Die Situation scheint unter Kontrolle, jedoch steht das globale Finanzsystem weiterhin auf einem fragilen Fundament.
Die Börse hat sich wieder in den Trump-Modus versetzt. Es geht nun weniger darum, ob Chaos ausbricht, sondern mehr darum, wie man daraus Kapital schlagen kann. Manchmal benötigen Märkte eine Korrektur – ähnlich einem Waldbrand, der den Boden für neues Wachstum bereitet.
Wir müssen uns auf weitere vier Jahre mit Trumps Eskapaden einstellen.
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