Skandal bei Nestlé: CEO wegen Liebesaffäre entlassen, Aktienkurs im freien Fall!

Nestlé hat seinen CEO Laurent Freixe mit sofortiger Wirkung entlassen. Als Grund wurde angeführt, dass Freixe eine romantische Beziehung mit einer ihm direkt unterstellten Mitarbeiterin unterhalten hatte, die nicht öffentlich gemacht wurde.

Diese Entscheidung basiert auf den Erkenntnissen einer internen Untersuchung, die durch unabhängige Prüfer bestätigt wurde. Die betreffende Mitarbeiterin ist mittlerweile nicht mehr beim Unternehmen angestellt.

Freixe, ein langjähriges Mitglied des Nestlé-Teams, war gerade erst vor einem Jahr zum CEO ernannt worden, nachdem er Mark Schneider ersetzte, dessen Amtszeit durch schwache Aktienkursentwicklungen gekennzeichnet war.

Unter Freixes Führung sank der Aktienkurs von Nestlé um circa 16 Prozent auf gegenwärtig 75,49 Franken, obwohl er bei seinem Amtsantritt noch bei 91 Franken lag. Analysten interpretieren diese Entwicklung als anhaltendes Misstrauen der Investoren, welches durch die jüngste Affäre noch verstärkt wurde.

Der Verwaltungsrat hat Philipp Navratil, den bisherigen Chef der Nespresso-Sparte, zum neuen CEO ernannt. Der 48-jährige Schweizer ist seit 2001 bei Nestlé und leitete seit Juli 2024 die Kaffeeproduktion. Navratil beabsichtigt, die bestehende Unternehmensstrategie fortzusetzen und gleichzeitig das Wachstum und die Effizienz zu steigern.

Paul Bulcke, der Präsident des Verwaltungsrats, betonte, dass die Entscheidung notwendig war, um die Unternehmenswerte und die Governance zu schützen.

Schlechte Aussichten für Nestlé: Aktien kämpfen mit Zolltarifen, Frankenstärke und Affären

Freixe wird beim Verlassen des Unternehmens keine Abfindung erhalten. Ob und wann sein Posten im Verwaltungsrat neu besetzt wird, steht derzeit noch nicht fest. Während einige Analysten von J.P. Morgan bezweifeln, dass die Fortführung der aktuellen Strategie Investoren angesichts der historisch niedrigen Aktienbewertungen überzeugen wird, sehen andere in Navratil eine Schweizer Lösung, die neue interne Dynamiken und operative Stabilität verspricht.

Nach beinahe vier Jahren der Führungswechsel steht Nestlé vor einem Management-Generationswechsel. Neben Navratil wird auch der neue Verwaltungsratspräsident Pablo Isla versuchen müssen, das Vertrauen der Anleger zu stärken.

Nestlé erlebt derzeit starken Druck: Neben internen Governance- und Ethikproblemen, die durch Freixes Affäre verschärft wurden, belasten nun auch hohe Zölle bis zu 39 Prozent auf US-Importe durch die Trump-Regierung das Unternehmen.

Dies betrifft insbesondere das Geschäft in Nordamerika und verschlechtert die Aussichten für den Aktienkurs erheblich. Zusätzlich erschweren operative Schwierigkeiten wie reduzierter Cashflow, ansteigende Lagerbestände und Schulden die Lage. Mit 277.000 Mitarbeitenden und einem breiten Produktportfolio von über 2.000 Produkten steht Nestlé vor erheblichen regulatorischen und finanziellen Herausforderungen sowie wachsendem Misstrauen seitens der Investoren.

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