Die Schweiz führt weiterhin die Liste der europäischen Länder mit den höchsten Lebenshaltungskosten an. Ein repräsentativer Warenkorb, der im Durchschnitt der Europäischen Union 100 Euro kostet, erreicht in der Schweiz einen Preis von 154 Franken. Damit übertrifft die Schweiz, laut einem Bericht des Bundesamtes für Statistik (BFS), alle anderen europäischen Staaten, einschließlich Island, das als das zweitteuerste Land gilt.
Lebenshaltungskosten in der Schweiz: Nahezu 60 Prozent höher als im EU-Durchschnitt
Ein Vergleich mit den EU-Ländern zeigt, dass die Ausgaben für den täglichen Bedarf in der Schweiz fast 60 Prozent höher liegen. Der BFS-Bericht zur Kaufkraftparität hebt hervor, dass besonders Ausgaben für Nahrungsmittel, Bekleidung und Verkehr deutlich teurer sind als in der EU.
In Deutschland beträgt der Preis für den durchschnittlichen Warenkorb 112 Euro, in Frankreich 109 Euro und in Österreich 113 Euro. In der Schweiz müssen jedoch 154 Franken bezahlt werden, was eine beachtliche Preisdifferenz offenbart. Einzig Italien bleibt mit einem Durchschnittspreis von 96 Euro unterhalb des EU-Niveaus.
Durchschnittlich hohe Preise in Skandinavien und erschwinglichere Optionen im Balkan
Nicht nur in der Schweiz, sondern auch in Skandinavien und Luxemburg sind die Lebenshaltungskosten überdurchschnittlich hoch. Andererseits bieten südosteuropäische Länder wie die Türkei, Nordmazedonien oder Bosnien und Herzegowina aufgrund ihrer niedrigen Lebenshaltungskosten eine höhere Kaufkraft für ihre Bewohner.
Ursachen für die hohen Preise in der Schweiz
Mehrere Faktoren sind für das hohe Preisniveau in der Schweiz verantwortlich: Ein starker Schweizer Franken, hohe Löhne, strikte Marktregulierung und umfangreiche Produktionskosten. Trotz der hohen Kosten genießt die Schweiz international einen sehr guten Ruf hinsichtlich der Lebensqualität.
Obwohl die hohen Lebenshaltungskosten für viele Bewohner eine Herausforderung darstellen, bleibt die Schweiz aufgrund ihrer robusten Wirtschaft, des hohen Lebensstandards und der starken Kaufkraft attraktiv. Dennoch bleibt klar, dass hohe Lebensqualität in der Schweiz ihren Preis hat und somit ein kostspieliges Privileg darstellt.
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