Die Schweiz hat 95 Millionen US-Dollar, die von Gulnara Karimowa, der Tochter des ehemaligen Präsidenten Usbekistans Islam Karimow, stammen und eingefroren wurden, an Usbekistan zurückgeführt. Dies teilte der stellvertretende Minister für Wirtschaft und Finanzen Usbekistans, Otabek Fozilkarimov, mit.
Diese Zahlung ist Teil eines größeren, internationalen Abkommens, das auf die Rückführung von insgesamt 131 Millionen Dollar abzielt. Fozilkarimov fügte hinzu, dass zusätzliche 108 Millionen Dollar derzeit zur Überweisung an Usbekistan vorbereitet werden und in den nächsten Monaten erwartet werden.
Die Mittel entstammen Konten, die im Rahmen von strafrechtlichen Untersuchungen gegen Gulnara Karimowa eingefroren wurden. Die Rückführung erfolgt durch den speziell dafür eingerichteten UN-Treuhandfonds Uzbekistan Vision 2030. Dieser Fonds zielt darauf ab, zu gewährleisten, dass die zurückgeführten Gelder transparent verwaltet und für Entwicklungsprojekte genutzt werden.
Gulnara Karimowa, einst eine prominente Figur auf der internationalen Bühne, besonders in Europa, galt lange als potenzielle Nachfolgerin ihres Vaters. Doch noch zu dessen Lebzeiten geriet sie wegen Korruption und Geldwäsche unter Verdacht. 2017 wurde sie in Usbekistan zunächst zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt, die später zu einer fünfjährigen Bewährungsstrafe mit spezifischen Auflagen reduziert wurde.
Nach Berichten usbekischer Medien, da sie die Auflagen nicht einhielt, erfolgte 2019 eine erneute Inhaftierung. 2020 wurde ihre Strafe auf 13 Jahre und vier Monate verlängert. Die usbekische Generalstaatsanwaltschaft arbeitet weiterhin international daran, über 1,3 Milliarden US-Dollar an weiteren Vermögenswerten zu sichern, die mit Karimovas kriminellen Aktivitäten in Verbindung stehen.
Die Rückführung des Geldes aus der Schweiz wird in Taschkent als bedeutender Fortschritt im Kampf gegen internationale Korruption und für die Wiederherstellung von Gerechtigkeit angesehen.
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