2024 erreichte die Schweiz mit einer Rückführungsquote von 60 Prozent einen neuen Spitzenwert in Europa bei der Rückführung von Asylbewerbern. Dies markiert eine Steigerung von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr und zeigt die gestiegene Effizienz des Landes im Management von Rückführungsprozessen.
Beat Jans, der Bundesrat verantwortlich für Asylangelegenheiten, teilte auf dem Weltwirtschaftsforum (WEF) mit, dass im Jahr 2024 etwa 7.000 Personen erfolgreich zurückgeführt wurden.
Der Erfolg wurde hauptsächlich durch die verbesserte Kooperation zwischen dem Bund und den Kantonen erzielt, die zu schnelleren und besser organisierten Rückführungsprozessen geführt hat. Eine Schlüsselrolle spielte dabei das Staatssekretariat für Migration (SEM), das effizient die notwendigen Rückreisedokumente beschaffte.
Trotz dieser Erfolge stehen die Schweizer Behörden vor anhaltenden Herausforderungen, unter anderem durch den Druck, die wachsende Zahl von Fällen zu bewältigen. Die Schweiz bemüht sich daher, internationale Vereinbarungen zu stärken, um künftig noch mehr Rückführungen zu ermöglichen. Durch verbesserte Abkommen mit Transit- und Herkunftsländern konnte die Zahl der Flüchtlinge, die in die Schweiz kommen, reduziert werden, was ebenfalls das Risiko für die Menschen mindert, die ihre Heimat verlassen müssen. Mit inzwischen 66 Migrationsabkommen verbessert die Schweiz die Sicherheitslage für Betroffene und schafft effizientere Lösungen für das eigene Land.
Ein Fokus der Rückführungspolitik ist Algerien, mit dem bereits 2006 ein Rückübernahmeabkommen unterzeichnet wurde. Zusätzlich laufen Verhandlungen mit Marokko, um die Rückführungszahlen in Zukunft weiter zu erhöhen.
Im Vergleich dazu haben andere europäische Staaten geringere Rückführungsquoten. So verzeichnet Frankreich Rückführungsquoten zwischen acht und fünfzehn Prozent, obwohl Präsident Emmanuel Macron eine hundertprozentige Rückführungsquote anstrebt. In Bezug auf Algerien erzielte Frankreich nur eine 0,2-prozentige Umsetzungsquote. Deutschland steht vor ähnlichen Schwierigkeiten. Trotz der Zusagen von Bundeskanzler Olaf Scholz, nach terroristischen Anschlägen entschlossen an den Rückführungen zu arbeiten, bleiben die Zahlen niedrig. Die Öffentlichkeit zeigt sich zunehmend enttäuscht von den unzureichenden Maßnahmen, insbesondere nach tragischen Vorfällen wie den Messerangriffen in Bayern und der Schwierigkeit, Rückführungen in als gefährlich geltende Länder wie Afghanistan zu realisieren.
Die Schweiz hingegen setzt mit einem ausgewogenen Ansatz zwischen humanitären Überlegungen und pragmatischer Migrationspolitik Maßstäbe, die möglicherweise als Vorbild für andere europäische Länder dienen könnten, ihre eigenen Rückführungsbemühungen zu verbessern.
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