Nach dem Ableben von Papst Franziskus am Ostermontag sorgte eine Veröffentlichung auf Blick.ch für Verwirrung: Ein Teaser zum Todesbericht zeigte irrtümlich ein Bild von Papst Benedikt XVI., obwohl es sich um Papst Franziskus handelte. In den sozialen Netzwerken kam schnell der Verdacht auf, die Redaktion könnte die beiden Päpste verwechselt haben. Blick jedoch erklärte gegenüber persoenlich.com, dass es sich nicht um einen Fehler im redaktionellen Prozess handelte, sondern um ein technisches Problem.
Der Sprecher von Blick, Daniel Riedel, stellte klar, dass das fragliche Bild Teil einer automatisch ablaufenden Videosequenz im Teaser war. In diesem Video waren auch Aufnahmen von Papst Benedikt XVI. enthalten, die zufällig erfasst wurden, als das Bild des emeritierten Papstes erschien, gleichzeitig mit der Überschrift über den Tod von Papst Franziskus. Dieses Phänomen, so Riedel, trat nur in der Webversion auf, sowohl auf Desktop als auch auf Mobilgeräten, nicht jedoch in der App.
Blick hat die Möglichkeit, das automatische Abspielen von Videos auf ihrer Startseite zu deaktivieren, insbesondere, wenn es zu Missverständnissen führen könnte. Der sich schnell verbreitende Screenshot war demnach kein journalistischer Fehltritt, sondern ein Beispiel für die Fallstricke automatisierter Online-Darstellungen.
Blick und das Papst-Deja-vu von 1963
Die aktuelle Situation erinnerte einige Beobachter an einen berühmten Fehler der Blick-Redaktion aus dem Jahr 1963, als die Zeitung fälschlicherweise den Tod von Papst Johannes XXIII. meldete, bevor er tatsächlich verstorben war.
Aufgrund von Vorbereitungen hatte die Redaktion zwei unterschiedliche Druckausgaben erstellt, jedoch versehentlich die Ausgabe mit der Todesmeldung veröffentlicht. Dieser Fehler ist einer der bekanntesten in der Geschichte des Schweizer Printjournalismus und wird auch in der offiziellen Chronik von Ringier erwähnt.
Umfassende Berichterstattung zum Tod von Papst Franziskus
Trotz der Bildverwirrung berichtete Blick ausführlich über das Ableben des amtierenden Papstes: Es wurden rund 20 Artikel und Videos veröffentlicht, zudem erschienen sechs Sonderseiten in der Printausgabe. Die erste Stellungnahme des Medienhauses zum Vorfall war zunächst knapp, es wurde lediglich von einem “schnell erkannten und umgehend behobenen Fehler” gesprochen. Erst später wurde der technische Hintergrund des Teasers im Detail erläutert.
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