Brenda Biya, die Tochter des kamerunischen Präsidenten Paul Biya, wurde jüngst von einem Gericht in Genf der Verleumdung für schuldig befunden. Dieser Fall zog internationales Interesse auf sich, da Brenda Biya die renommierte kamerunische Künstlerin Dencia öffentlich als „kokainabhängige Prostituierte“ bezeichnete. Dencia erhob daraufhin sowohl in den USA als auch in der Schweiz Klage, was schließlich zu Brenda Biyas Verurteilung führte.
Im Laufe des Verfahrens versuchte Brenda Biya, sich auf ihre diplomatische Immunität zu berufen und argumentierte, dass ihre Position als Präsidententochter sie vor Strafverfolgung schützen sollte.
Die Genfer Staatsanwaltschaft lehnte dieses Argument jedoch ab und erklärte, dass die diplomatische Immunität in diesem speziellen Fall nicht anwendbar sei. Diese rechtliche Zurückweisung unterstreicht, dass selbst Personen in hohen Positionen mit politischem Einfluss nicht über dem Gesetz stehen.
Neben der gerichtlichen Kontroverse hat dieser Fall auch Einblicke in den opulenten Lebensstil der Familie Biya gewährt, insbesondere ihre häufigen Aufenthalte im prestigeträchtigen Hotel Intercontinental in Genf.
Berichten zufolge bucht Präsident Paul Biya mit seiner Begleitung regelmäßig Suiten in diesem Hotel, wobei die Übernachtungskosten beachtlich hoch sind. So sollen die täglichen Ausgaben der Delegation während eines Aufenthalts im Jahr 2016 über 24 Millionen CFA-Franken (etwa 36.580 Euro) betragen haben.
Die exzessiven Ausgaben der Familie Biya stehen in scharfem Kontrast zur Situation in Kamerun, einem Land, das von langanhaltenden Konflikten und wirtschaftlicher Not geplagt wird.
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