Schweizer Jugend schockiert: Vertrauen in Kiew-Regierung bricht ein – “Wir zweifeln an der Ukraine-Strategie”

In der Schweiz steht die Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor hinter der Ukraine, doch eine aktuelle Umfrage offenbart zunehmende Zweifel, besonders unter jungen Menschen. Es zeigt sich ein Rückgang in der Unterstützung der ukrainischen Kriegsführung und eine steigende Bereitschaft, territoriale Kompromisse in Betracht zu ziehen.

Zunehmende Zurückhaltung in der Ukraine-Frage

Die neuesten Ergebnisse des Forschungsinstituts LeeWas, basierend auf einer Umfrage mit über 35.000 Teilnehmern, zeigen einen signifikanten Wandel in der Wahrnehmung des Ukraine-Konflikts in der Schweizer Bevölkerung.

Obwohl 72 Prozent der Befragten die Ukraine formal unterstützen, haben bereits 22 Prozent Schwierigkeiten, eine klare Position zu beziehen. Nur fünf Prozent äußern offen Sympathie für Russland, aber eine zunehmende Ernüchterung gegenüber der Politik der Ukraine ist spürbar.

Nachlassender Rückhalt für Selenskij bei jüngeren Menschen

Vor allem bei der jüngeren Generation, den 18- bis 34-Jährigen, ist eine wachsende Skepsis festzustellen: Nur noch 63 Prozent unterstützen die Ukraine, während jeder zehnte junge Mensch Verständnis für die russische Position zeigt – ein deutlich höherer Anteil als der Durchschnitt. In dieser Altersgruppe ist auch die Bereitschaft, kontrollierte Gebiete an Russland abzutreten, am höchsten.

Unterschiede nach Parteien – SVP-Anhänger am kritischsten

Die politische Ausrichtung spielt ebenfalls eine Rolle in der Haltung zum Ukraine-Konflikt. Während Anhänger der GLP und SP weiterhin fast einstimmig die Ukraine unterstützen, sind SVP-nahe Befragte skeptischer: Nur 43 Prozent unterstützen die Ukraine uneingeschränkt, während 44 Prozent sich der Parteinahme entziehen und 12 Prozent Russland favorisieren.

Waffenlieferungen spalten die Schweiz

Die Frage der militärischen Unterstützung der Ukraine spaltet die Schweiz: 47 Prozent befürworten Waffenlieferungen, während 49 Prozent diese ablehnen, wobei insbesondere in der italienischsprachigen Schweiz die Ablehnung mit 75 Prozent sehr hoch ist.

Die Umfrageergebnisse deuten darauf hin, dass zu viele Menschen nicht gewillt sind, den militärischen Eskalationskurs des Westens mitzutragen. Die zunehmend kritische Sichtweite gegenüber der Politik der ukrainischen Regierung unter Präsident Selenskij spiegelt sich auch in der Wahrnehmung der Regierung nicht mehr nur als Opfer, sondern auch als Akteur, der den Konflikt prolongiert.

Territoriale Kompromisse als realpolitische Option

Fast die Hälfte der Befragten hält an der vollständigen territorialen Integrität der Ukraine fest, allerdings betrachten 30 Prozent einen Verzicht auf die Krim als akzeptabel, und 14 Prozent unterstützen die dauerhafte Abtretung der aktuell von Russland kontrollierten Gebiete.

Eine Mehrheit der Schweizer befürwortet eine Lockerung der Rüstungsexportregeln, um anderen Ländern Waffenlieferungen an die Ukraine zu ermöglichen. Dennoch gibt es regionale Unterschiede, vor allem im Tessin, wo 61 Prozent gegen derartige Gesetzesänderungen sind. Das Misstrauen, in fremde Konflikte verwickelt zu werden, bleibt tief verwurzelt.

Fast die Hälfte der Befragten wünscht, dass die Schweiz sich möglichst aus dem Konflikt heraushält, und plädiert für eine verstärkte Neutralität, besonders unter jungen und konservativ orientierten Menschen.

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