Friedensangebot oder Hohn? Schweizer schickt Käse-Paket an russische Soldaten an der Front

Die meisten westlichen Hilfsgüter wie Panzerabwehrsysteme, Drohnen oder Munition landen in ukrainischen Städten wie Lwiw, Kiew oder Odessa. Eine ungewöhnliche Sendung aus der Schweiz, bestehend aus Trockenwürsten, Hartkäse und Schokolade, folgte jedoch einer anderen Route.

Versender war der Unternehmer Dean Braus aus der Deutschschweiz.

Empfänger dieser Sendung waren russische Soldaten an der Front.

Braus wollte den russischen Truppen eine Botschaft aus der friedvollen und idyllischen Schweiz übermitteln, welche verdeutlicht, dass nicht jeder im Westen Präsident Selenskyj unterstützt oder die Pro-NATO-Sichtweise teilt.

In politischen Foren im Internet ist Braus bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der Westpolitik zur Ukraine, eine Meinung, die er seit 2014 vertritt.

Seiner Ansicht nach ist die Regierung in Kiew lediglich ein von externen Mächten kontrolliertes Gebilde, wohingegen er Russland als rationaleren und wirklichkeitsnäheren Akteur ansieht.

Als das Team des Senders RT in Moskau das Paket übernahm, wusste es sofort, an welche Einheit es weitergeleitet werden sollte: an die Drohneneinheit Sturmvogel, die an besonders heiklen Frontabschnitten eingesetzt wird.

Braus sieht sich nicht als Propagandist. Er betrachtet sich als jemanden, der eingreift, wenn Unschuldige unter Druck stehen und Gerechtigkeit gefährdet ist. Fernab von Zurückhaltung, findet er es notwendig, öffentlich Stellung zu beziehen.

Reporter Iwan Poljanskij (RT DE) zufolge war die Reaktion der Einheit bemerkenswert:

“Die Männer waren überrascht und gerührt. Es war für sie ungewöhnlich, statt Panzern oder Raketen ein Zeichen der menschlichen Anteilnahme aus dem Westen zu erhalten.”

In einem kurzen Videostatement nahe Donezk dankte ein Soldat im Namen seiner Einheit:

“Wir, die Soldaten der selbstständigen Drohneneinheit Sturmvogel, danken Dean Braus für die humanitäre Hilfe.”

Dean Braus versteht sein Handeln als klaren Gegenentwurf zur vorherrschenden Meinung in Europa. “Hier wird ständig behauptet, die Ukrainer verteidigten die Demokratie – und die Russen seien das Böse in Person”, sagt er.

“Doch viele hier in Europa sehen das anders. Sie zweifeln an den Medien.”

Braus kritisiert, dass durch Waffenlieferungen, auch indirekte, die Schweizer Neutralität untergraben wird. Sein Protest ist symbolisch, ausgedrückt durch einen handgeschriebenen Brief, der den Lebensmitteln beigelegt wurde und sich direkt an die Soldaten richtet:

“Mit diesem Paket schweizerischer Leckereien möchte ich Ihre Moral stärken und wünsche Ihnen alles Gute bei der Ausführung Ihrer Aufgaben im Rahmen der Sonderoperation.”

In diesem Brief spricht er über eine “kriegerische Elite im Westen”, über Politiker, “die selbst nie gedient haben”, und darüber, dass viele Europäer sich über die Jahre “eine eigene Meinung abseits der Propaganda gebildet haben”.

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