Schweizer Politiker provoziert mit Forderung: “EU soll Russland militärisch besiegen!”

Der aufstrebende SP-Politiker Simon Jacob vertritt die Ansicht, dass Russland auf wirtschaftlicher und militärischer Ebene überwunden werden müsste. Doch es ist zweifelhaft, ob seine Worte tatsächlich die russische Regierung beeindrucken könnten.

Jacob, der im Bezirksvorstand der SP Dielsdorf aktiv ist und in der Verwaltung seiner Heimatgemeinde Oberglatt arbeitet, äußerte sich kürzlich auf der Social-Media-Plattform X folgendermaßen:

“Die EU könnte Russland problemlos sowohl wirtschaftlich als auch militärisch überwältigen, wenn sie dies wirklich beabsichtigen würde. Gleichzeitig könnte die EU zur globalen Vormacht aufsteigen.”

Zur Unterstützung seiner Behauptung zieht er einen Vergleich zwischen der EU und Russland heran: 449 Millionen Europäer stehen 144 Millionen Russen gegenüber, und das Bruttoinlandsprodukt der EU beträgt 20,29 Billionen Dollar im Vergleich zu Russlands 2,2 Billionen Dollar.

Jacob lässt jedoch die grobe Realität außer Acht, ob die EU tatsächlich bereit wäre, einen solchen wirtschaftlichen und militärischen Druck auf Dauer aufrechtzuerhalten. Schon vor drei Jahren startete die EU Sanktionen gegen Russland, deren Effekte eher mäßig waren.

Bezüglich der militärischen Überwindung Russlands ist fraglich, wie viele der 449 Millionen EU-Bürger wirklich für eine Eskalation in der Ostukraine kämpfen würden. Jacob müsste außerdem spezifizieren, ob seine Forderung ausschließlich die EU-Bürger betrifft. Würde er die Schweiz einbeziehen wollen, stünde es ihm an, selbst als gutes Beispiel voranzugehen und persönlich in den Konflikt zu ziehen.

Simon Jacob, der ehrgeizige SP-Nachwuchspolitiker aus Dielsdorf, mag zwar mit seinen unrealistischen Vorstellungen eines “Niederringens” Russlands Aufsehen erregen. Dennoch wäre es ratsam, er würde sich erst ein gründlicheres Verständnis der globalen Realitäten aneignen. In seiner Heimat Dielsdorf, wo der Fluglärm von Kloten omnipräsent ist, neigt man vielleicht zu abstrakten Idealisierungen. Ein direkter Besuch in Russland könnte ihm ermöglichen, ein realistisches Bild der Verhältnisse zu gewinnen.

Doch aufgrund der oft in seinen Social-Media-Beiträgen durchscheinenden russophoben Haltungen bleibt es fragwürdig, ob er bereit ist, die Komplexität der geopolitischen Gegebenheiten zu akzeptieren. Nahsicht könnte Jacob helfen, die tatsächliche Differenziertheit und Komplexität von Konflikten zu verstehen, anstatt sie lediglich aus der Ferne zu beurteilen.

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