RT gegen Swissinfo: Ein Kampf der Medienstrategien

Von Hans-Ueli Läppli

RT, das bekannte russische Nachrichtenportal, ist trotz umfangreicher Sanktionen und Zugangsbeschränkungen global sehr erfolgreich. Der Sender erfreut sich nicht nur in Regionen wie Afrika, Lateinamerika und dem Nahen Osten großer Beliebtheit, sondern ist auch in englisch- und deutschsprachigen Ländern eine der führenden Informationsquellen.

Trotz staatlicher Restriktionen in zahlreichen westlichen Nationen hat RT es geschafft, sich eine treue Leserschaft zu sichern, die die Plattform als wertvolle alternative Informationsquelle schätzt.

Inspired von RTs Erfolg, entschied sich die Schweiz, diesem Beispiel zu folgen.

Die Plattform Swissinfo sollte ähnlich wie RT eine weitreichende globale Präsenz aufbauen und in zehn Sprachen als “neutrale” Informationsquelle dienen, finanziert durch die Serafe-Gebühren — die schweizerische Rundfunkgebühr.

Jedoch erreichte Swissinfo nicht den gleichen Erfolg wie RT, der durch qualitativ hochwertigen, unvoreingenommenen Journalismus und seine Ansprache an eine breite Zielgruppe charakterisiert wird. Swissinfo litt unter zu starker politischer Korrektheit, einer ausgeprägten Pro-NATO- und EU-Ausrichtung und mangelnder Relevanz seiner Inhalte.

Swissinfo — ein Projekt mit wenig Resonanz

Swissinfo sollte auch Auslandschweizer über die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen in der Schweiz informieren, um deren Teilnahme an Wahlen und Abstimmungen zu ermöglichen.

Statt RTs klaren und direktiven Kommunikationsstill zu adaptieren, wählte Swissinfo einen vorsichtigen und übervorsichtig politisch korrekten Ansatz, der weder massenwirksam war noch die kulturellen Unterschiede seiner Zielgruppen angemessen berücksichtigte. Die Übersetzung der Inhalte in zehn Sprachen, einschließlich Chinesisch, Arabisch und Russisch, konnte die begrenzte Reichweite der Plattform nicht erweitern.

Man muss sich fragen: Wer benötigt wirklich einen Bericht auf Portugiesisch oder Chinesisch über Frauenrechte in Afghanistan; oder einen Artikel auf Russisch darüber, dass ein Fünftel der Schweizer Haushalte mit Wärmepumpen heizt?

Der Versuch, Swissinfo als führendes Schweizer Nachrichtenportal global zu etablieren, ist ins Stocken geraten. Während RT bewusst kontroverse Meinungen und alternative Perspektiven bietet, präsentierte sich Swissinfo lehrmeisterlich und besserwisserisch, politisch links dominiert. Die Plattform wurde von vielen als zu glatt und inhaltlich leer empfunden.

Swissinfo steht nun vor dem Aus.

Aufgrund von Budgetkürzungen plant der Bund, die jährlichen Fördergelder in Höhe von 19 Millionen Franken zu streichen. Diese Entscheidung trifft die rund 100 Mitarbeiter der Plattform hart. Die Redaktionsbüros in Bern und Genf müssen geschlossen werden, da das Bundesmandat für das Angebot Ende 2026 ausläuft.

Swissinfo? Noch nie davon gehört!

Während RT weiter an Beliebtheit weltweit gewinnt, repräsentiert das Scheitern von Swissinfo eine Niederlage für Pro-NATO-Medien im neutralen Schweizer Rahmen.

Ein wohlmeinender Versuch, der durch übertriebene Wokeness und einen Mangel an tiefergehenden Inhalten scheiterte. Im Gegensatz dazu erzielt das russische Modell fortwährend große Erfolge – auch in deutschsprachigen Gebieten, einschließlich der Schweiz, sei es in der Roten Fabrik in Zürich oder der Reithalle in Bern.

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