Linkstrend und Vielfaltsmangel in Schweizer Medien laut ZHAW-Studie

Eine aktuelle Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat aufgezeigt, dass eine Mehrheit der Schweizer Journalisten sich politisch links oder zumindest links der Mitte positioniert. Laut der Untersuchung ordnen sich 76 Prozent der teilnehmenden Medienschaffenden auf dieser Seite des politischen Spektrums ein.

Prof. Vinzenz Wyss, der die Studie leitete, äußerte seine Verwunderung über den deutlichen Trend zur Linksausrichtung und führte das Ergebnis sowohl auf die geisteswissenschaftlichen Hintergründe vieler Journalisten als auch auf ein verbreitetes Selbstverständnis in der Branche zurück, Machtstrukturen kritisch zu beleuchten.

Vielfaltsdefizit in Redaktionen

Die Untersuchung deckte ebenso ein Defizit an Diversität innerhalb der Redaktionsräume auf. Akademiker dominieren deutlich, während Personen mit Migrationshintergrund oder einem konservativen politischen Standpunkt kaum vertreten sind.

Wyss warnt, dass dieser Umstand zu einer wachsenden Entfremdung zwischen den Medien und bestimmten Gesellschaftsgruppen führen könnte. Dieses Ungleichgewicht könnte Einfluss auf die Berichterstattung und deren Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit haben.

Der Vorsitzende der FDP, Thierry Burkart, nahm auf der Plattform X (früher Twitter) zu den Ergebnissen Stellung: “Was wir schon immer wussten.”

Trotz der politischen Prägungen hebt Wyss hervor, dass die ideologische Ausrichtung der Journalisten nicht zwangsläufig die Qualität oder Objektivität ihrer Arbeit beeinflusst. Er fordert Redaktionen dazu auf, ihre internen Prozesse selbstkritisch zu prüfen.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten somit eine wertvolle Basis für weiterführende Diskussionen über Vielfalt und Neutralität in der Medienlandschaft der Schweiz darstellen.

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