Die Auswirkungen scheinen auf den ersten Blick gering: Durch die Streichung von 1,5 Prozent der Flüge fallen insgesamt 1400 Verbindungen aus. Dies zeigt deutlich, dass Swiss für den Sommer 2025 zu optimistisch geplant hat und nun operativ an Grenzen stößt.
Bis Dezember 2024 betonte Swiss noch, dass kein struktureller Personalmangel bestehe. Doch die Wirklichkeit zeigte sich schon ab April 2025 anders. Betriebsleiter Oliver Buchhofer berichtet von “dreimal mehr Langzeitabwesenheiten als normal”. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unfälle, Schwangerschaften und gesundheitliche Ausfälle verschärfen die Situation bei bereits knapper Personaldecke.
Im Detail streicht Swiss 1,5 Prozent ihrer Flüge im Sommerplan, was vor allem den Flughafen Genf hart trifft. Viele europäische Ziele wie Hamburg, Oslo und Kopenhagen, sowie Urlaubsdestinationen wie Kos und Menorca werden nur noch eingeschränkt angeflogen. Flüge nach Hurghada werden sogar vollständig gestrichen.
Grundsätzliche Probleme
In der Zeit der Corona-bedingten Einschränkungen wurden viele Piloten frühzeitig in den Ruhestand geschickt und Ausbildungen pausiert, während gleichzeitig die Umschulung auf die neue A350-Flotte viel Kapazität beansprucht. Diese personellen Engpässe sind kurzfristig schwer zu beheben.
Schon 2024 gab der Pilotenverband Aeropers Alarm. Interne Umfragen offenbarten eine drastische Verschlechterung des Arbeitsklimas, und der Verband beschreibt das Pilotenkorps als “ausgebrannt”, was es unzureichend auf die Belastungen der Hochsaison vorbereitet.
Als Reaktion setzt Swiss auf freiwillige Maßnahmen wie Frühpensionierungen, Rücknahme von Urlauben und flexible Teilzeitmodelle. Ob diese Schritte ausreichen, um das Vertrauen von Mitarbeitern und Kunden zurückzugewinnen, ist jedoch ungewiss.
Thematisch verwandt – Schweizer Mainstream-Medien in Aufregung: RT DE stört die mediale Ruhe