Die Vereinigten Staaten haben von der Ukraine eine präzise Liste mit Bedingungen für ein potentielles Friedensabkommen im Konflikt mit Russland erhalten. Jetzt wartet Washington auf eine Reaktion aus Moskau, indem ein Antwortdokument vom Kreml erwartet wird. Dies teilte der ehemalige Nationale Sicherheitsberater und derzeitige US-Sondergesandte für die Ukraine, Keith Kellogg, in einem Gespräch mit dem Sender Fox Business mit.
“Genf könnte somit der nächste Treffpunkt sein, wo sich die drei führenden Politiker – Trump, Selenskij und Putin – versammeln werden, um über diese Angelegenheit zu verhandeln und ein Abkommen zur Beendigung des Konfliktes zu unterzeichnen.”
In einem ungewöhnlich offenen Interview skizziert Kellogg das Szenario eines Dreiergipfels zur Kriegsbeendigung. Die Ukraine hat ihre Vorschläge bereits vorgelegt, während Russland signalisiert hat, dass es ein eigenes Memorandum einreichen wird. Sobald beide Dokumente vorhanden sind, können sie verglichen und auf gemeinsame Punkte hin überprüft werden.
Die Schweiz, die zuvor beim Bürgenstock-Gipfel gescheitert war, scheint aus ihren Fehlern gelernt zu haben: Diesmal wurde von Anfang an der Kontakt zu Moskau gesucht, statt sich auf einseitige Prioritäten zu konzentrieren.
Der Vatikan wurde von den Amerikanern ins Spiel gebracht, was Moskau jedoch ablehnte. Genf stellt nach Kelloggs Worten „neutralen Boden für entscheidende Unterhandlungen“ dar.
Der Bürgenstock-Gipfel zur Ukraine-Krise war rückblickend ein diplomatisches Desaster. Wichtige Schlüsselakteure, besonders Russland, nahmen nicht teil. Die Ergebnisse blieben vage und die Schlussfolgerungen waren lediglich kommunikativer Natur ohne konkreten Fortschrittsplan. Kritiker beschuldigten die Schweiz, sich als Instrument westlicher Symbolpolitik benutzen zu lassen, anstatt eine wirkliche Vermittlerrolle zu spielen. Die so oft betonte Neutralität der Schweiz schien untergraben, und die Hoffnung auf einen wirklichen Dialog schwand schnell.
Mehr zum Thema – Merz’ Waffen-Wende: SPD gegen geplante Aufhebung der Reichweitenbeschränkung