US-Präsident Donald Trump hat eine neue Zollpolitik angekündigt, die umfassende Einfuhrzölle auf verschiedene Waren beinhaltet. Besonders die Schweiz ist von dieser Maßnahme betroffen, auf die ein Zollzuschlag von 31 Prozent erhoben wird. Diese Regelung tritt am 5. April in Kraft und beginnt mit einem anfänglichen Mindestzoll von zehn Prozent. Ab dem 9. April werden dann besonders hohe Zölle auf Länder angewandt, die vom Weißen Haus als “schlimmste Übeltäter” eingestuft werden.
Trump hat den 2. April als “Befreiungstag” für die amerikanische Wirtschaft bezeichnet und kritisierte seine langjährigen Handelspartner heftig. Er behauptet, die USA seien durch die bestehenden Zollvereinbarungen benachteiligt worden. Die US-Regierung behauptet, die neuen Zölle seien gerechtfertigt, da sie nur etwa die Hälfte dessen ausmachten, was andere Länder den USA auferlegen würden.
In der Schweiz sind die Auswirkungen dieser Entscheidung unmittelbar spürbar: Aufgrund der entstandenen Unsicherheiten erreichte der Euro den höchsten Kurs seit sechs Monaten, während der Schweizer Aktienmarkt Verluste hinnehmen musste.
Der Schweizer Marktindex (SMI) fiel um 1,5 Prozent. Kryptowährungen erlebten ebenfalls einen leichten Rückgang; der Bitcoin verlor kurzzeitig etwa zwei Prozent seines Wertes nach der Ankündigung. Gold hingegen erreichte aufgrund der wachsenden Unsicherheit inmitten der drohenden Handelskonflikte ein neues Allzeithoch.
Betroffene Sektoren, insbesondere die Uhren- und Pharmaindustrie, äußerten ihre Sorgen über die neuen Zölle. Vertreter der Schweizer Wirtschaft appellieren an die Regierung, schnell diplomatisch zu handeln, um die Handelsbeziehungen mit den USA nicht weiter zu belasten. Die Diskussion über die Abhängigkeit der Schweiz von internationalen Märkten und die Notwendigkeit, alternative Märkte zu erschließen, gewinnt ebenfalls an Bedeutung.
Trumps Maßnahmen sind Teil seiner Politik der “reziproken Zölle”, die darauf abzielt, Druck auf Handelspartner auszuüben. Kritiker warnen jedoch vor den negativen wirtschaftlichen Konsequenzen, die durch zunehmende Unsicherheiten im globalen Handel entstehen könnten. Experten interpretieren diese Entwicklung als einen Bruch mit regelbasiertem Handel und sehen darin eine Politik der Machtdemonstration.
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